Nordkorea meldet „sehr wichtigen Test“ auf Abschussbasis Sohae

Nordkorea hat am Sonntag einen "sehr wichtigen Test" auf seiner Abschussbasis Sohae gemeldet. Ein Sprecher einer Wissenschaftsakademie erklärte, dies werde die "strategische Position" Nordkoreas verändern.
Titelbild
Am 31. Oktober 2019 wird auf einem Bahnhof in Seoul ein Fernseher mit Filmmaterial über einen nordkoreanischen Raketenstart gezeigt.Foto: JUNG YEON-JE/AFP via Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2019

Nordkorea heizt den Streit um sein Atomprogramm weiter an: Das abgeschottete Land meldete am Sonntag einen „sehr wichtigen Test“ auf seiner Abschussbasis Sohae. Das Ergebnis des Tests werde „wichtige Auswirkungen“ auf eine Veränderung der „strategischen Position“ Nordkoreas haben, erklärte ein Sprecher der nordkoreanischen Akademie für Verteidigungswissenschaften nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Nähere Einzelheiten zu dem „Test“ wurden nicht genannt.

Von der Anlage Sohae waren 2012 und 2016 Trägerraketen mit Satelliten gestartet. International wurden die Starts als verschleierte Tests ballistischer Raketen gewertet und scharf verurteilt.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In im vergangenen Jahr zugesagt, Sohae zu schließen. Mit US-Präsident Donald Trump hatte sich Kim grundsätzlich auf eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt, ohne allerdings konkrete Schritte zu vereinbaren. Bei ihrem Gipfel Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erreichten Kim und Trump jedoch keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas.

Pjöngjang fordert von Washington Zugeständnisse bis Jahresende. Trump und der südkoreanische Präsident Moon Jae In sprachen darüber am Wochenende am Telefon und kamen überein, dass die Gespräche mit Pjöngjang fortgeführt werden sollten, wie das südkoreanische Präsidialamt am Samstag bekanntgab. Beide schätzten demnach die Lage als „ernst“ ein.

Danach sprach der nordkoreanische UN-Botschafter von einem vorläufigen Ende der Gespräche über die Denuklearisierung seines Landes. Nordkorea müsse „jetzt keine langwierigen Gespräche mit den USA führen, und das Thema Denuklearisierung ist bereits vom Verhandlungstisch“, erklärte Kim Song am Samstag. Er warf den Europäern „Paranoia“ und Washington eine „feindselige Politik“ vor.

Nach einem Treffen des UN-Sicherheitsrats hatten die EU-Mitglieder Belgien, Estland, Frankreich, Deutschland, Polen und Großbritannien am Mittwoch Nordkoreas fortdauernde Tests ballistischer Raketen sowie die Fortsetzung seines Atomprogramms scharf kritisiert und gefordert, an den Sanktionen gegen Pjöngjang festzuhalten. UN-Diplomaten fürchten, das Land könnte seine Tests von Langstreckenraketen wieder aufnehmen, sollte es keine baldigen Fortschritte in den Gesprächen mit den USA geben. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion