Nordkorea-Krise: Japan, China und Südkorea kooperieren

Seit Jahren sind die Beziehungen zwischen Japan, China und Südkorea angespannt. Doch das Ringen um eine diplomatische Lösung im Atomkonflikt mit Nordkorea bringt die Nachbarn wieder näher. Bei einem Spitzentreffen in Tokio betonen sie Gemeinsamkeiten.
Titelbild
Li Keqiang (l), Ministerpräsident von China, Shinzo Abe (M), Japans Regierungschef, und Moon Jae In (r), Südkoreas Präsident, bei einem Gipfeltreffen zur Nordkorea-Krise.Foto: kyodo/dpa
Epoch Times9. Mai 2018

Japan, China und Südkorea wollen bei der Lösung des Atomkonflikts mit Nordkorea kooperieren. Darauf verständigten sich der chinesische Premier Li Keqiang, Südkoreas Präsident Moon Jae und Japans Regierungschef Shinzo Abe an diesem Mittwoch bei einem gemeinsamen Treffen in Tokio.

Sie bekräftigten dabei die Notwendigkeit einer Denuklearisierung Nordkoreas, erklärte Moon im Anschluss bei einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse. Er und seine beiden Kollegen stimmten zudem darin überein, dass zur Lösung der Probleme mit Nordkorea die Resolutionen der UN umgesetzt werden, erklärte Abe.

Der eintägige Gipfel erfolgte vor einem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un. US-Außenminister Mike Pompeo will hierfür in Nordkorea den Rahmen schaffen. Er werde mit „höchsten Vertretern“ sprechen, sagte Pompeo auf dem Flug nach Nordkorea. Ob er auch Kim persönlich treffen werde, konnte Pompeo nicht sagen. Sanktionen gegen Nordkorea würden erst gelockert, wenn das Ziel der Denuklearisierung erreicht sei.

Kim Jong Un hatte bei einem historischen Gipfeltreffen mit Südkoreas Präsident Moon vor kurzem seinen Willen zu einem vollständigen Abbau seines Atomwaffenprogramms bekräftigt. Für eine dabei getroffene gemeinsame Erklärung mit Kim hätten seine Kollegen aus China und Japan große Unterstützung gezeigt, sagte Moon nach seinem Treffen mit Li und Abe in Tokio. Li erklärte, China werde alles tun, um eine Denuklearisierung Nordkoreas zu ermöglichen. Er begrüßte dabei den diplomatischen Weg, den Washington und Pjöngjang derzeit verfolgen.

Es war das erste Mal seit rund zweieinhalb Jahren, dass die Spitzen Japans, Südkoreas und Chinas wieder zu ihrem eigentlich jährlich vorgesehenen Dreier-Treffen zusammenkamen. Seit Jahren sind die Beziehungen wegen der rechtskonservativen Politik von Abe und dessen Umgang mit der japanischen Kriegsvergangenheit angespannt. Das Ringen um eine diplomatische Lösung im Atomkonflikt mit Nordkorea bringt die drei Nachbarstaaten jedoch inzwischen wieder näher zueinander.

So war es das erste Mal seit sechs Jahren, dass mit Moon wieder ein südkoreanischer Präsident Tokio besuchte. Mit Li Keqiang kam außerdem erstmals seit acht Jahren wieder ein chinesischer Premier nach Japan. Er bleibt bis Freitag und wird während seines Besuchs von Japans Kaiser empfangen. Zudem trifft Li Vertreter des Parlaments. (dpa)



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