Nordkorea hat angeblich Wasserstoffbombe für Langstreckenraketen entwickelt

Nordkoreas Nuklearwissenschaftler haben nach Angaben der Staatsagentur KCNA eine Wasserstoffbombe gebaut, die von Interkontinentalraketen ins Ziel gebracht werden kann. Bei einem Besuch einer Fabrik für Nuklearwaffen lobte Staatschef Kin Jong Un den technologischen Durchbruch.
Titelbild
Raketenstart in Nordkorea. Symbolbild.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times3. September 2017

Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe entwickelt, mit der es seine neue Interkontinentalrakete bestücken könnte. Machthaber Kim Jong Un habe im Institut für Atomwaffen eine Wasserstoffbombe inspiziert, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag.

Es handele sich um eine „thermonukleare Waffe mit einer außerordentlichen Explosionskraft, geschaffen durch unsere eigenen Anstrengungen und eigene Technologie“, zitierte die Agentur den Machthaber. Alle Komponenten der Wasserstoffbombe seien „zu 100 Prozent im eigenen Land hergestellt“.

Wasserstoffbomben, auch thermonukleare Waffen genannt, sind potenziell besonders verheerende Nuklearwaffen, mit ihnen lassen sich weit stärkere atomare Explosionen erzeugen als mit einstufigen Atombomben.

Anfang Juli dieses Jahres hatte das nordkoreanische Staatsfernsehen erstmals den Test einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-14 vermeldet. Experten schätzen, dass die Rakete eine potenzielle Reichweite von 6700 Kilometern hat und damit theoretisch den US-Bundesstaat Alaska erreichen könnte. Als Interkontinentalraketen gelten Raketen mit einer Reichweite von mehr als 5500 Kilometern.

Nach einem zweiten Test einer Langstreckenrakete am 28. Juli verkündete Pjöngjang, die dabei verwendete Rakete könne das „gesamte US-Festland“ erreichen. Bei dem Geschoss mit einer theoretischen Reichweite von 10.000 Kilometern soll es sich um eine verbesserte Version des Typs Hwasong-14 gehandelt haben. Am Dienstag dieser Woche schoss Nordkorea eine Mittelstreckenrakete ab, die über Japan hinweg flog und im Pazifik landete.

Ausländische Experten hatten in den vergangenen Monaten in Frage gestellt, ob Pjöngjang seine Bomben erfolgreich verkleinern konnte, um sie auf Raketen zu installieren. Anfang August berichtete die Zeitung „Washington Post“ allerdings, Nordkorea habe einen Atomsprengkopf entwickelt, der klein genug für den Einsatz in seinen Interkontinentalraketen sei.

Unter Berufung auf eine Analyse des US-Militärgeheimdiensts DIA vom Juli berichtete die Zeitung, die nordkoreanische Atomtechnologie sei wesentlich schneller vorangeschritten als erwartet. Zur vollwertigen Atommacht fehle Pjöngjang jedoch noch viel.

Im Januar 2016 hatte Pjöngjang erklärt, erstmals eine Wasserstoffbombe erfolgreich getestet zu haben. Damals bezweifelten Experten, dass es sich bei dem Atomtest tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handelte.

Die Führung in Pjöngjang arbeitet ungeachtet scharfer internationaler Proteste und  Sanktionen seit Jahren an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. (afp)



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