Nobelpreisträger auf Einsteins Spuren

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Der deutsche Nobelpreistraeger fuer Medizin, Professor Erwin Neher, laechelt am Donnerstag, 23. Juni 2005 in Berlin, als er auf einer Pressekonferenz das Programm eines Treffens von 30 Nobelpreistraegern aus aller Welt vorstellt. Anlaesslich des Einsteinjahres besuchen die Spitzenforscher an diesem Wochenende die Wirkungsstaetten des Physiknobelpreistraegers Albert Einstein in Berlin und Potsdam. Neher war 1991 fuer die Entdeckung der grundlegenden Kommunikationsmechanismen zwischen Zellen mit dem Nobelpreis fuer Medizin ausgezeichnet worden. (AP Photo/sven Kaestner)
Epoch Times24. Juni 2005

Berlin/Potsdam – 30 Nobelpreisträger aus aller Welt begeben sich auf die Spuren Albert Einsteins. Anlässlich des Einsteinjahrs wollen die Physiker, Chemiker, Mediziner und Physiologen am (morgigen) Freitag und am Samstag in Berlin und Potsdam die Wirkungsstätten des berühmten Nobelpreisträgers für Physik besuchen, wie Christoph Markschies vom Vorstand der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sagte. Die Akademie, an deren Vorläufer Einstein als Professor wirkte, hat dazu eingeladen.

Unter anderem werden die Teilnehmer das Potsdamer Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik besuchen, wo in langwierigen und aufwendigen Versuchen nach den Gravitationswellen gesucht wird, die Einstein 1916 ins Gespräch brachte. Auch Besuche der Einstein-Ausstellung im Berliner Kronprinzenpalais sowie in Universitäten und anderen naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen stehen auf dem Programm. Dabei sollen die Nobelpreisträger auch mit herausragenden Nachwuchswissenschaftlern zusammentreffen. «Wir wollen feiern mit den Einsteins von heute und denen von morgen», sagte Markschies.

Am Samstag will Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn die Forscher im kürzlich wieder eröffneten Sommerhaus Einsteins in Caputh bei Potsdam empfangen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte diesen Termin kurzfristig wegen der Vorbereitungen für seine USA-Reise abgesagt. Bundespräsident Horst Köhler will die Wissenschaftler anlässlich einer Opernaufführung im Potsdamer Neuen Palais begrüßen.

Auch Anfeindungen sind Thema

Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen vom Bundesforschungsministerium erklärte, bei dem Wissenschaftlertreffen werde es auch um die Rolle Einsteins in Wissenschaft und Gesellschaft gehen. Thematisiert würden auch die Anfeindungen, denen der Jude Einstein in Berlin ausgesetzt war, und seine Emigration zu Beginn der NS-Herrschaft. «Er hat in diesem Land gelebt, aber auch gelitten», sagte Catenhusen. Er verwies darauf, dass der Forscher sein Geburtsland auch nach 1945 nie mehr betreten hatte.

Jürgen Renn von der Max-Planck-Gesellschaft, die das Treffen gemeinsam mit der Akademie veranstaltet, verwies auf Einsteins politisches Engagement. «Schon kurz nach seiner Berufung an die Akademie hat er sich gegen die Kriegshysterie des Ersten Weltkrieges ausgesprochen und damit ein Gegengewicht gegen die Vereinnahmung der Wissenschaft im wilhelminischen Staat geschaffen», erklärte er. In dieser Tradition sähen sich auch die heutigen Nobelpreisträger.

Einstein hatte von 1914 bis zu seiner Emigration in die USA Ende 1932 für die Preußische Akademie der Wissenschaften gearbeitet, wo er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts wurde, aus dem die jetzige Max-Planck-Gesellschaft hervorgegangen ist. Von 1929 an benutzte er außer seiner Berliner Stadtwohnung auch das von Konrad Wachsmann erbaute Sommerhaus in Caputh. In seine Berliner Zeit fiel auch die Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Physik, den er 1921 für die Beschreibung des photoelektrischen Effekts erhielt.( AP)



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