New Yorker Betrugsprozess: Deutsche-Bank-Manager stärkt Trump-Verteidigung

Die Aussage eines Deutsche-Bank-Managers im Zivilprozess gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump scheint die Verteidigung des ehemaligen Präsidenten zu stärken.
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Der ehemalige Präsident Donald Trump am 14. April 2023 in Indianapolis, Indiana.Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times
Von 1. Dezember 2023

Ein Deutsche-Bank-Manager in den USA hat am Dienstag, 28. November, vor Gericht ausgesagt, dass es für eine Bank nicht ungewöhnlich ist, den von einem Kunden angegebenen Vermögenswert niedriger einzuschätzen – sogar um die Hälfte – und trotzdem einen Kredit zu bewilligen, so wie die Bank es bei Donald Trump getan hat.

Die Aussage von David Williams scheint die Verteidigung des Ex-Präsidenten im Zivilprozess wegen Finanzbetrugs zu stärken, den die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James eingeleitet hat.

Die Deutsche Bank gewährte Trump Kredite in Höhe von Hunderten Millionen Dollar für Immobilien in Miami, Chicago und Washington. James behauptet, Trump habe den Wert seines Vermögens absichtlich um bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar aufgebläht, um von der Bank bessere Kreditkonditionen zu erhalten, und will, dass Trump eine Geldstrafe von etwa 250 Millionen US-Dollar zahlt.

Dem geschäftsführenden Direktor Williams zufolge seien Differenzen zwischen Kunden und der Bank über die Vermögenswerte eines Kunden bei der Kreditvergabe kein disqualifizierender Faktor. Dabei handele „es sich um reine Meinungsverschiedenheiten“.

Die Deutsche Bank betrachte die Angaben der Kunden zu ihrem Nettovermögen als „subjektiv oder auf Schätzungen beruhend“ und vertrete ihre eigene Meinung zu solchen Angaben.

„Wir erwarten, dass Informationen der Kunden korrekt sind. Gleichzeitig ist es kein Muss, dass diese Angaben vorab geprüft wurden. Sie beruhen größtenteils auf Schätzungen“, so der Banker und erklärte, dass sie routinemäßig „Anpassungen vornehmen“.

Trumps Anwälte plädieren nun darauf, dass der Fall abgewiesen werden sollte. Die Aussage des Bankmanagers würde die Behauptung der Staatsanwaltschaft entkräften, dass ihr Mandant und die Trump-Organisation den Kreditgeber über sein Vermögen getäuscht hätten.

Der zuständige Richter in New York, Arthur Engoron, will nun den Antrag der Verteidigung prüfen. Allerdings merkte er an, dass „die bloße Tatsache, dass die Kreditgeber zufrieden waren, nicht bedeutet, dass das Gesetz nicht verletzt wurde“.

Trump-Strategie scheint aufzugehen

Die Demokratin James hat bereits letztes Jahr die Klage gegen Trump eingereicht. Richter Engoron hat daraufhin den ehemaligen Präsidenten und sein Unternehmen im Schnellverfahren wegen Betrugs schuldig gesprochen.

Das laufende Verfahren soll über die verbleibenden Anschuldigungen der Verschwörung, des Versicherungsbetrugs und der Fälschung von Geschäftsunterlagen ein Urteil finden.

Der Favorit der Republikaner für die Wahlen nächstes Jahr bestreitet jegliches Fehlverhalten und behauptet, der Fall sei politisch motiviert und ein Versuch, seine Kandidatur für das Weiße Haus zu untergraben. Sowohl Staatsanwältin James als auch Richter Engoron seien aus seiner Sicht voreingenommen.

Während James die Deutsche Bank als Trumps größtes Opfer dargestellt hat, hat Trumps Anwaltsteam vier gegenwärtige und ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bank in den Zeugenstand gerufen, um James‘ Darstellung zu widerlegen. Bisher scheint Trumps Strategie, Bankbeamte aussagen zu lassen, aufzugehen.

Trumps Verteidigung stärken

Laut Dokumenten und Zeugenaussagen hat die Deutsche Bank Trumps Vermögen mehrfach um mehrere Milliarden Dollar niedriger angesetzt als er selbst. Im Jahr 2019 gab er sein Nettovermögen mit 5,8 Milliarden US-Dollar an; die Bank korrigierte den Wert auf 2,5 Milliarden US-Dollar.

Laut Williams sei das weder ungewöhnlich noch alarmierend.

Es ist eine vorsorgliche Maßnahme, diese Anpassungen vorzunehmen“, sagte der Bankmanager. Das sei „Standard“ und ein „Stresstest“ für die Finanzkraft.

Als Trump und seine Söhne Donald Trump Jr. und Eric Trump als Zeugen aussagten, führten sie als Argument an, dass rückblickend keine Bank geschädigt wurde. Ganz im Gegenteil hätten die Kreditgeber – einschließlich der Deutschen Bank – beträchtlich an Zinsen verdient.

James zufolge spiele der Gewinn der Bank für die Rechtsfrage keine Rolle. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft habe Trump gegen New Yorker Gesetze verstoßen, als er den Wert seines Vermögens wissentlich aufgebläht und Banken und Versicherern falsche Dokumente vorgelegt habe.

Trumps Zeugenaussage

Im Urteil vom 26. September stellte Richter Engoron fest, dass Trump sein Nettovermögen in den Finanzberichten der Trump Organisation von 2011 bis 2021 jährlich um bis zu 2,2 Milliarden Dollar zu hoch geschätzt hatte.

Der frühere Präsident machte vor Gericht detaillierte Angaben zu seinen Immobilien.

Am 6. November behauptete er, dass die Finanzberichte, die im Mittelpunkt des Falles stehen, in der Tat seine Immobilien unterbewertet haben.

Trump wies mehrfach darauf hin, dass der Nettowert, wenn man seinen Markenwert berücksichtigt, „viel höher“ sei als angegeben.

Die Trump-Anwälte wiesen darauf hin, dass der ehemalige Präsident über 50 Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche verfüge. Er habe einen großen Beitrag zur Skyline von New York geleistet und gelte in jedem anderen Immobilienfall als Experte.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: “Deutsche Bank Executive Bolsters Trump Defense in New York Fraud Trial (deutsche Bearbeitung nh).



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