„Neutrales“ Österreich: Wochenlang rollen NATO-Truppenverbände durchs Land – FPÖ strikt dagegen
Ab Samstag werden große Mengen an NATO-Truppenmaterial und Soldaten durch Österreich transportiert. Insgesamt werden 550 Fahrzeuge und 1.100 Soldaten von Deutschland nach Osteuropa verlegt. Wegen der für mehrere Wochen angesetzten NATO-Transporte gab es von Aktivisten und der FPÖ scharfe Kritik. „Die Presse“ berichtete.
Die Truppenbewegungen erfolgen für die von der USA geleitete Militär-Großübung „Saber Guardian“ 17 (Säbelwächter) in Ungarn, Rumänien und Bulgarien. An „Saber Guardian“ sollen 25.000 Soldaten teilnehmen.
Die Verlegungen der britischen und US-Konvois, bestehend aus Truppen sowie Kampf-, Schützen- und Radpanzer und Lkws, begannen am 1. Juni per Eisenbahn in Deutschland und werden ab Samstag in Österreich fortgesetzt.
Von Suben im Norden Österreichs bis Nickelsdorf im Burgenland
Durch Österreich startet die Transportroute am deutschen Grenzübergang Suben und verläuft ab dort über die Autobahnen A8, A25, A1, S1 und die A4 bis zum Grenzübergang Nickelsdorf Richtung Ungarn. Maximal acht Kolonnen mit jeweils 20 Fahrzeugen werden dann ab Samstag auf der Route unterwegs sein. Lenkpausen, Ruhezeiten und Betankungen sind lediglich in militärischen Liegenschaften in Ried im Innkreis, Amstetten und Zwölfaxing geplant. Für den Transport auf den Straßen und Schienen Österreichs sind mehrere Wochen eingeplant.
Beim österreichischen Bundesheer möchte man die Gelegenheit nutzen für eine „logistische Aus-, Fort- und Weiterbildung“, wie es seitens des Bundesheeres hieß. So könnten das zuständige National Movement Coordination Center (NMCC) des Bundesheeres seine Fähigkeiten im Bereich der Logistik mit internationalen Militärs vergleichen.
Kritiker nennen NATO-Transporte „neutralitätswidrig“
Nato-kritische und linke Gruppen sehen in den Militär-Transporten eine „neutralitätswidrige Aktion“. Fremde Militärtransporte durch Österreich sind alltäglich: Daten von 2015 nach finden allein pro Tag durchschnittlich drei bis vier Durchfahrten statt, und das nur zu Lande.
Auch in der Politik stößt der militärische Großtransport bitter auf: „Wie kann es sein, dass NATO-Streitkräfte durch unser Land rollen, als wären sie hier zu Hause? Das ist weder ein humanitärer noch ein UN-Einsatz. Es geht um eine Provokation Russlands und führt unsere Neutralität ad absurdum“, so FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Die Transporte erfolgen nachdem sie durch das Verteidigungsministerium im Einvernehmen mit dem Außenministerium per Truppenaufenthaltsgesetz genehmigt wurden, schreibt „Die Presse“. Außerdem wird es Verlegungen von Truppen per Schiff und Flugzeug geben.
„Saber Guardian“ nur Teil einer großen Serie an NATO-Manövern in Osteuropa
„Saber Guardian“ gehört zu einer seit Jahren andauernden Serie von Übungen in europäischen Nato-Staaten. Aktuell stehen laut Nato-Kommando in Mons (Belgien) noch vier Nato-Übungen in Litauen, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Ungarn, Belgien, Deutschland und Polen an. Außerdem werde es auf nationaler Basis geführte Manöver etwa in Spanien, Estland, Lettland und der Ostsee geben.
Siehe auch:
NATO-Manöver „Anaconda“ in Ostpolen – falsch wie eine Schlange
NATO-Manöver in Polen als „Abschreckungsmaßnahme“ gegen Russland
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