Neuseelands: Regierungspartei wegen Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen in der Kritik
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern steht wegen des Umgangs ihrer Labour-Partei mit einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff in der Kritik. Parteipräsident Nigel Haworth trat am Mittwoch zurück, nachdem ihm vorgeworfen worden war, den Anschuldigungen nicht angemessen nachgegangen zu sein. Es ist der schwerste Skandal, mit dem sich die Regierungschefin seit ihrem Amtsantritt Ende 2017 auseinandersetzen muss.
Eine freiwillige Helferin der Partei hatte einen hochrangigen Parteimitarbeiter eines sexuellen Übergriffs im Februar vergangenen Jahres beschuldigt. Im Oktober informierte die 19-Jährige nach eigenen Angaben Haworth über den Vorfall. Nach einer parteiinternen Untersuchung wurden jedoch keine Maßnahmen gegen den Mann ergriffen.
Haworth, der als treibende Kraft hinter Arderns Wahlsieg 2017 gilt, erklärte am Dienstag, die 19-Jährige habe ihn nicht über die Schwere der Anschuldigungen informiert. Die Frau bestritt das und ließ Medien E-Mails und Dokumente zukommen, die ihre Version der Ereignisse belegen sollen. Auch andere Freiwillige erklärten, die Beschwerde der Frau sei von der Partei nicht ernst genommen worden.
Premierministerin Ardern räumte am Mittwoch nun Fehler ihrer Partei ein und bat um Entschuldigung für die Art, wie die Angelegenheit behandelt wurde. Ardern erklärte, sie sei nicht darüber informiert worden, dass es sich bei der Beschwerde um einen sexuellen Übergriff gehandelt habe. Eine unabhängige Rechtsanwältin wurde beauftragt, den Fall zu prüfen und Ardern direkt Bericht zu erstatten. (afp)
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