Gewalt in Neukaledonien: Macron verlangt Aufhebung der Barrikaden

Eine geplante Wahlrechtsreform hat in Neukaledonien zu wochenlangen Unruhen geführt, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen und erheblicher Sachschaden entstand. Frankreichs Präsident Macron fordert nun die sofortige Entfernung aller Barrikaden.
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Macron flog am 23. Mai in das französische Pazifikterritorium Neukaledonien, um die Krise zu entschärfen.Foto: Ludovic Marin/pool/afp via Getty Images
Epoch Times18. Juni 2024

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verlangte in einem am Dienstag veröffentlichten Aufruf an die Bewohner des französischen Überseegebiets „die endgültige Aufhebung“ aller Straßensperren und eine „Verurteilung der Gewalt“.

Die Unruhen in Neukaledonien seien „inakzeptabel und diejenigen, die sie gefördert haben, müssen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden“, betonte Macron.

Die gewaltsamen Proteste in Neukaledonien waren vor gut einem Monat durch eine geplante Wahlrechtsreform ausgelöst worden. Diese Pläne sehen vor, dass Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niederlassen, früher als bisher an den Wahlen teilnehmen dürfen.

Nach der Ausrufung von Neuwahlen in Frankreich durch Präsident Macron ist die Reform – so wie sämtliche andere Gesetzesvorhaben – auf Eis gelegt.

Die ursprüngliche Bevölkerung der Inselgruppe, die Kanaken genannt wird und mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmacht, befürchtet durch die Reform eine Verringerung ihres Einflusses.

Seit dem Beginn der Ausschreitungen in Neukaledonien am 13. Mai wurden insgesamt neun Menschen getötet – darunter zwei Polizisten – und beträchtlicher Sachschaden angerichtet.

Inzwischen hat sich die Lage weiter normalisiert. Der wegen der Unruhen wochenlang geschlossene Flughafen nahm am Montag wieder den Betrieb auf.

Auch die Schulen in Neukaledonien sind wieder geöffnet. Zudem wurde die Dauer der nächtlichen Ausgangssperre verkürzt. Statt wie bisher um 18.00 Uhr Ortszeit beginnt sie seit Montag um 20.00 Uhr. (afp/red)



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