Neues Strategiepapier: US-Marine soll sich auf Krieg mit China bis 2027 vorbereiten

Die US-Marine veröffentlichte am 19. September ein neues strategisches Dokument, das sich auf die Abwehr der Aggressionen des kommunistischen China im Indopazifik konzentriert.
Die USA ziehen den Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ aus dem Roten Meer ab. (Archivbild)
Die US-Marine bereitet sich auf Krieg mit China vor. Modernisierung und autonome Systeme gelten als Schlüssel zur Überlegenheit.Foto: Seaman Ryan Holloway/U.S. Navy/dpa
Von 23. September 2024

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Ein neues Strategiepapier der Marine besagt, dass sich Chinas vereinte Streitkräfte zu einer integrierten Kampftruppe entwickeln, die „speziell darauf ausgelegt ist, unsere zu besiegen“.

Es fordert die Marine auf, „bis 2027 die Bereitschaft für einen möglichen Krieg mit der Volksrepublik China zu entwickeln“, und weist auf Chinas Vorbereitungen für eine mögliche Invasion Taiwans im selben Jahr hin.

„Die Marine erkennt nachdrücklich die Notwendigkeit einer größeren, tödlicheren Streitmacht an“, heißt es in dem Dokument mit dem Titel „Navigationsplan für Amerikas Kriegsmarine“.

„Bis 2027 wird die Marine als Teil einer gemeinsamen und kombinierten Streitmacht besser auf langwierige Gefechte vorbereitet sein.“ Dabei werde die Volksrepublik China als vorrangige Herausforderung angesehen. Der Schwerpunkt liege auf der Bereitstellung eines gemeinsamen Ökosystems für die Kriegsführung.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), die China als Einparteienstaat regiert, behauptet, Taiwan sei ein Teil ihres Territoriums, das mit allen Mitteln mit dem Festland vereint werden müsse.

Allerdings wird Taiwan von einer demokratisch gewählten Regierung selbst verwaltet und stand nie unter der Kontrolle der KPCh.

Chinesische Bedrohung bis 2027

Der KPCh-Führer Xi Jinping hat dennoch den militärischen Flügel des kommunistischen Regimes angewiesen, sich auf einen Krieg vorzubereiten und die für eine Invasion Taiwans erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

Seitdem hat das Regime eine mehr als zehnjährige Flottenexpansion durchgeführt und seine Marine, Drohnenkapazitäten und sein Atomwaffenarsenal massiv ausgebaut.

Am wichtigsten ist jedoch, dass es für ein Invasionsszenario in Taiwan auch eigene moderne Flugzeugträger und Zerstörer in den Dienst gestellt hat.

Dies stellt für die Vereinigten Staaten ein Problem dar, da die US-Marine weit weniger Schiffe als die chinesische besitzt und diese über ein größeres Gebiet verteilen muss, um ihre globale militärische Präsenz aufrechtzuerhalten.

China kann den Großteil seiner Marine- und Küstenwacheinheiten in der Nähe des eigenen Landes positionieren, wo sie von landgestützten Einheiten geschützt werden und es einfacher ist, ihre Versorgungslinien aufrechtzuerhalten.

Ein im Juli veröffentlichter Bericht des US-Kongresses kam zu dem Schluss, dass „dem US-Militär sowohl die Fähigkeiten als auch die Kapazitäten“ fehlten, die nötig seien, um China sowohl abzuschrecken als auch in einem Kampf gegen das Land zu bestehen.

Der Bericht vom Juli besagt auch, dass China sein feindseliges Verhalten in den kommenden Jahren wahrscheinlich verstärken wird, um „rechtswidriges Verhalten“ in Bezug auf Taiwan zu „normalisieren“. Dabei werde es versuchen, die mangelnde Fähigkeit der Vereinigten Staaten, Konflikte abzuwenden, auszunutzen.

Modernisierung und autonome Systeme

Im Mittelpunkt des neuen Marinedokuments steht die Realisierung von Projekt 33. Dabei handelt es sich um eine Marineinitiative zur Erhöhung ihrer Einsatzbereitschaft. Die Marine soll Verzögerungen bei der Wartung beseitigen, autonome und robotergestützte Systeme verstärkt nutzen und die Rekrutierung erhöhen.

„Wir können weder in wenigen Jahren eine größere traditionelle Marine aufstellen noch werden wir uns auf eine Massenstreitmacht verlassen können, die nicht über die richtigen Fähigkeiten verfügt, um den Wettbewerb um die Seekontrolle zu gewinnen“, heißt es in dem Dokument.

„Die kurzfristigen operativen Herausforderungen verlangen, dass wir so bald wie möglich bewährte robotische und autonome Fähigkeiten integrieren.“ Dabei sei die Art der Nutzung dieser Systeme im Krieg von Bedeutung. „Bis 2027 werden wir bewährte robotische und autonome Systeme für den routinemäßigen Einsatz durch die Kommandeure integrieren, die diese einsetzen werden.“

Die Skalierung des Einsatzes autonomer Systeme sei nur ein Teil des Puzzles, wobei das Dokument unterstreicht, dass die ernste Lage der USA im Indopazifik „weit über die Größe der Marineflotte der PLA [People’s Liberation Army, Volksbefreiungsarmee] hinausgeht“.

Fokussierte chinesische Streitkräfte

Das Papier weist darauf hin, dass sich Chinas gemeinsame Streitkräfte zu einer integrierten Kampftruppe entwickeln, „die speziell darauf ausgelegt ist, unsere zu besiegen“, und die von Chinas massiver industrieller Basis getragen wird.

Das Dokument fordert die Marine außerdem auf, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um kritische Versorgungsketten zu sichern. Es entwirft eine Perspektive, in der alle Flottenhauptquartiere des Dienstes ihre eigenen maritimen Einsatzzentralen einrichten werden.

So will man sicherstellen, dass die US-Marine auch weiterhin die Überlegenheit in den Bereichen Führung und Kontrolle, militärische Aufklärung und Manöver aufrechterhalten kann, selbst gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner in einem riesigen und weitläufigen Gebiet.

„Wir müssen alle Ziele in diesem Navigationsplan erfüllen, um die Menschen und Fähigkeiten aufzustellen, die wir brauchen, um heute, im Jahr 2027 und darüber hinaus zu kämpfen und zu gewinnen“, heißt es in dem Dokument.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „US Navy Directed to Prepare for War With China by 2027“. (deutsche Bearbeitung jw)



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