Neuer Reaktor im französischen Flamanville beginnt mit Anreicherung von Uran
Mit zwölf Jahren Verspätung hat die Beladung des neuen Reaktors im Atomkraftwerk Flamanville in Frankreich mit Uran begonnen. Die Beladung der 241 Brennelemente werde „mehrere Tage dauern“, erklärte der staatseigene Energiekonzern EDF am Mittwoch. Die „Inbetriebnahme, Kontrolle und Tests“ würden in den kommenden Monaten in enger Verbindung mit der Aufsichtsbehörde ASN fortgesetzt, um im Laufe des Sommers erstmals Strom ins Netz einzuspeisen, hieß es weiter.
ASN hatte am Dienstag grünes Licht für die Inbetriebnahme des Reaktors in der Normandie gegeben. EDF hofft, den Reaktor bis Ende des Jahres voll in Betrieb nehmen zu können.
Das von Frankreich entwickelte EPR-Reaktormodell sollte nach der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 die Kernkraft wiederbeleben und mehr Leistung bei größerer Sicherheit bieten. Drei Reaktoren sind bisher in Betrieb, einer in Finnland und zwei in China. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will in den kommenden Jahren 14 zusätzliche Atomreaktoren bauen lassen.
Die Inbetriebnahme des EPR-Reaktors in Flamanville sollte eigentlich vor zwölf Jahren erfolgen. Die Gesamtkosten werden von EDF auf 13,2 Milliarden Euro geschätzt. Damit ist das Atomkraftwerk vier Mal teurer als die im ursprünglichen Budget eingeplanten 3,3 Milliarden Euro Baukosten. (afp)
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