Neuer Lockdown in Frankreich zeichnet sich ab
In Frankreich zeichnet sich erstmals seit dem Frühjahr ein landesweiter Lockdown ab: Präsident Emmanuel Macron wollte die neuen Maßnahmen am Donnerstagabend (29. Oktober) ab 20 Uhr im Fernsehen verkünden, wie sein Büro mitteilte. Aus dem Umfeld des Präsidenten war von „unpopulären“ Entscheidungen die Rede.
Virologen und Ärzte halten deutlich verschärfte Ausgangssperren für unausweichlich. Zuletzt waren 46 Millionen Franzosen von nächtlichen Ausgangsbeschränkungen betroffen.
Wie mehrere Medien unter Berufung auf Regierungsvertreter berichten, dürfte der neue Lockdown mehr Ausnahmen vorsehen als zwischen März und Mai, als das Land weitgehend zum Stillstand kam. So könnten etwa Schulen bis zur Mittelstufe geöffnet bleiben und auch öffentliche Dienstleistungen weiter gewährleistet sein. Über die Details beriet Macron am Mittwoch den zweiten Tag in Folge mit dem Kabinett.
Sorge bereitet insbesondere der massive Druck auf die französischen Krankenhäuser. Ohne verschärfte Maßnahmen dürften sie in zwei Wochen landesweit an ihre Belastungsgrenze stoßen, wie Teilnehmer nach einem Krisentreffen von Premierminister Jean Castex mit den Sozialpartnern berichteten.
Der Chef des französischen Krankenhausverbands, Frédéric Valletoux, warnte vor „verheerenden“ Folgen für die Kliniken, wenn die zweite Corona-Welle nicht gestoppt werde. (afp/sza)
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