Neue Verhandlungen über Gaza-Waffenruhe wohl nächste Woche

Aus dem Umfeld der Terrororganisation Hamas dringt die Nachricht, dass ab nächter Woche neue Verhandlungen über einen Waffenruhe mit Israel möglich sind. Die Verhandlungen sollen in Ägypten stattfinden.
Trump strebt eine Waffenruhe für Gaza noch vor seinem Amtsantritt an. (Archivbild)
Trump strebt eine Waffenruhe für Gaza noch vor seinem Amtsantritt an. (Archivbild)Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Epoch Times7. Dezember 2024

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg werden nach Angaben aus dem Umfeld der Hamas voraussichtlich kommende Woche wieder aufgenommen. In Kairo werde dann „sehr wahrscheinlich“ eine neue Verhandlungsrunde beginnen, in der „Ideen und Vorschläge für eine Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch diskutiert“ werden sollten, teilte am Samstag eine der Hamas-Delegation nahestehende Quelle der Nachrichtenagentur AFP mit.

Gelobt wurden von dieser Quelle die Vermittlungsbemühungen mehrerer Staaten. „Die Ägypter, Katarer, Türken und andere Parteien haben lobenswerte Anstrengungen unternommen, um den Krieg zu beenden“, hieß es.

Hamas-Politbüromitglied Bassem Naim erklärte gegenüber AFP, die Vermittler hätten die Kommunikation mit der Hamas und Israel wieder aufgenommen, „um einen neuen Zyklus der Diskussionen“ über eine Waffenruhe einzuleiten.

Hamas zur Flexiblität bereit

Die Hamas habe ihrerseits die Vermittler in den vergangenen Tagen darüber unterrichtet, dass sie „Flexibilität“ zu zeigen gewillt sei, um ein Abkommen über ein Ende des Krieges zu erreichen und dieses dann umzusetzen.

Dieses Abkommen soll laut Naim einen konkreten Zeitplan für den Abzug der israelischen Armee aus „Schlüsselgebieten“ im Gazastreifen enthalten. Darunter seien der sogenannte Philadelphi-Korridor im südlichen Grenzgebiet zu Ägypten sowie der Netzarim-Korridor, der im Zentrum des Küstenstreifens von West nach Ost verläuft und diesen in zwei Hälften teilt.

Der Gaza-Krieg war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen palästinensichen Terrororganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.

Noch 96 israelische Geiseln im Gaza-Streifen

Dabei waren nach israelischen Angaben 1.208 Menschen getötet worden, 251 Geiseln wurden damals in den Gazastreifen verschleppt. 96 Geiseln werden weiterhin festgehalten, 34 von ihnen sollen allerdings bereits tot sein.

Israel geht seit dem Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde des Gebiets, die nicht unabhängig überprüft werden können, bereits mehr als 44.600 Menschen getötet.

Ägypten und Katar wie auch die USA haben sich monatelang vergeblich darum bemüht, eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas zustande zu bringen. Anfang November setzte Katar die Vermittlungsbemühungen aus. Das Golfemirat erklärte damals, es werde erst wieder einsteigen, wenn die Hamas und Israel „Bereitschaft und Ernsthaftigkeit“ zeigten.

Inzwischen hat sich das Golfemirat wieder in die Vermittlungsbemühungen eingeschaltet, wie AFP am Donnerstag aus diplomatischen Kreisen erfahren hatte.

Wahlsieg Trumps gibt Impuls

Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdelrahman Al-Thani lobte am Samstag, dass es seit dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl Anfang November ein „neuer Schwung“ für die Bemühungen um ein Ende des Gaza-Kriegs entstanden sei.

Es gebe seither „viele Ermutigungen“ durch das künftige US-Regierungsteam, ein Abkommen zu erreichen, auch wenn der neue US-Präsident noch gar nicht im Amt sei, sagte Al-Thani beim Doha Forum, einer Konferenz in der katarischen Hauptstadt.

Ein einflussreiches Mitglied der saudiarabischen Königsfamilie appellierte unterdessen eindringlich an Trump, Frieden im Nahen Osten zu stiften. „Freundlich gesonnene Länder in der Region hoffen, dass Herr Trump das fortsetzt, was er zuvor begonnen hatte – Frieden […] in den Nahen Osten zu bringen“, sagte Prinz Turki Al Faisal bei einer Konferenz in Bahrain.

Es sei an Zeit, dass die USA unter Trumps neuer Präsidentschaft „den Kurs dieser problembelasteten Region ändern“, betonte Prinz Turki, der mehr als zwei Jahrzehnte lang den saudiarabischen Geheimdienst geleitet hatte.

Der Prinz bezog sich in seinen Äußerungen über Trump auf die während dessen erster Amtszeit geschlossenen Abraham-Abkommen zur Anerkennung Israels. Diese Abkommen waren damals von Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Marokko unterzeichnet worden. (afp)



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