Neue Verhandlungen im Gaza-Krieg – Hamas will offenbar keine weiteren Verhandlungsrunden

Am 15. August sollen die Verhandlungen um eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie die Freilassung von Geiseln weitergehen. Wie sich die Hamas verhält, ist fraglich. Verhandelt werden soll in Kairo oder Doha.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs verübten proiranische Milizen immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs verübten proiranische Milizen auch immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien.Foto: Khalid Mohammed/AP/dpa
Epoch Times12. August 2024

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Am Donnerstag soll es erstmals seit langer Zeit wieder eine Verhandlungsrunde geben, um eine Feuerpause in dem seit zehn Monaten dauernden Gaza-Krieg sowie die Freilassung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln zu erreichen.

Zu den indirekten Gesprächen sind sowohl israelische Delegierte als auch Vertreter der Hamas geladen. Die kommende Runde soll in Kairo oder Doha stattfinden.

Hamas will keine weiteren Verhandlungsrunden

Ob Vertreter der Islamistenorganisation daran teilnehmen werden, ist unklar. In einer Erklärung hatte die Gruppe zuvor die Vermittler aufgefordert, einen Plan zur Umsetzung des bereits existierenden Vorschlags für ein Abkommen über eine Waffenruhe auszuarbeiten, „anstatt zu weiteren Verhandlungsrunden zu gehen“ oder weitere Entwürfe zu unterbreiten.

Die Hamas fordert demnach nun von den Vermittlern, einen Plan basierend auf den US-Vorschlägen und der Resolution des UN-Sicherheitsrates vorzulegen und Israel zu „zwingen“, den Vorschlag „einzuhalten“. Allerdings hatte gerade die Hamas bisherige Verhandlungen verzögert, auf Zeit gespielt und stetig neue Bedingungen unterbreitet.

Die USA, Ägypten und Katar vermitteln bei den indirekten Gesprächen, die seit Monaten schleppend verlaufen. Seit Mai kreisen sie um einen mehrstufigen Plan von US-Präsident Joe Biden, der am Ende eine dauerhafte Waffenruhe vorsieht. Außerdem sollen die Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.

Mit dem Ziel einer regionalen Deeskalation sei nun der Zeitpunkt gekommen, das Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eines Waffenstillstands zu finalisieren, sagte Kanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Angaben eines Regierungssprechers in Berlin.

Vergeltung des Iran

Israel bereitet sich nach der Tötung eines Hamas-Führers weiterhin auf einen Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten vor.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant warnte Teheran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz vor einem heftigen Gegenschlag. „Wer uns auf eine Weise schadet, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat, wird wahrscheinlich auf eine Weise getroffen werden, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat“, sagte Galant.

„Ich hoffe, dass sie dies durchdenken und nicht an einen Punkt gelangen, an dem sie uns dazu zwingen, erheblichen Schaden anzurichten und die Wahrscheinlichkeit eines Kriegsausbruchs an weiteren Fronten zu erhöhen“, sagte der israelische Verteidigungsminister weiter. „Wir wollen das nicht, aber wir müssen vorbereitet sein.“

Das US-Militär verstärkt derweil seine Präsenz im Nahen Osten. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“ befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und seine Begleitschiffe ihren Transit in die Region beschleunigen, erklärte das Pentagon.

Der Flugzeugträger mit seinen Kampfjets vom Typ F-35 komme zusätzlich zur bereits in der Region befindlichen Flugzeugträgergruppe „USS Theodore Roosevelt“.

Erneut Raketenangriffe aus dem Libanon

Während der Iran und seine Verbündeten ihren großen Gegenschlag gegen Israel bislang nicht ausgeführt haben, gehen die Angriffe zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz weiter. Das israelische Militär erklärte, rund 30 Projektile seien in der Nacht zum Montag aus dem Libanon in Richtung des Ortes Kabri in der Nähe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden.

Es habe keine Verletzten gegeben. Einige der Projektile schlugen demnach auf offenem Gelände ein. Die Hisbollah erklärte örtlichen Medien zufolge, der Angriff mit Katjuscha-Raketen habe einem Militärstützpunkt gegolten.

Geisel-Mutter erhält Bericht zufolge Lebenszeichen ihrer Tochter

Die Hamas hält nach israelischer Schätzung noch 115 Geiseln im Gazastreifen, von denen viele bereits tot sein sollen. Die Familie einer jungen Soldatin habe ein Lebenszeichen der Frau bekommen, meldete die israelische Zeitung „Haaretz“ unterdessen. „Sie und ihre Freunde, alle vier, leben“, wurde die Mutter der Entführten zitiert. Die Familie wisse aber nicht, in welchem ​​Zustand die Soldatin sei und wo genau sie festgehalten werde.

Von der Entführung der Frau und weiterer Soldatinnen existieren Aufnahmen der Hamas, auf denen sie verängstigt, verletzt und teilweise blutüberströmt zu sehen sind. (dpa/red)



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