„Neue Seidenstraße“ absichern: Wird China mit den afghanischen Taliban kooperieren?
China fungierte bei den von den USA initiierten, gescheiterten Friedensgesprächen von 2015 zwischen den afghanischen Kriegsparteien als Beobachter. Doch seitdem spielt China eine aktivere Rolle bei dem Versuch den nun schon 17 Jahre andauernden Krieg in Afghanistan zu beenden.
Anders als die USA, setzt China bei den Gesprächen nicht allein auf die führende Rolle der afghanischen Regierung, sonder verhandelt auch mit den Taliban, wie die Financial Times berichtete. Doch auch die USA haben in der letzten Zeit begonnen direkt mit der Vertretung der Taliban in Katar zu sprechen.
Wie von pakistanischen Gewährsleuten berichtet wurde fanden inoffizielle Gespräche der chinesischen Führung mit Vertretern der Taliban in China statt. Die Talibanvertreter wurden, dem Vernehmen nach, in allen Ehren empfangen. Es wurde offenbar alles dafür getan, dass die Gespräche in einer entspannten Atmosphäre ablaufen konnten. Eine offizielle Bestätigung der Gespräche durch das chinesische Außenministerium gab es bisher nicht, doch dementiert wurden sie auch nicht.
Unruheherde rund um die geplante „Neue Seidenstraße“ beseitigen
Das chinesische Interesse dürfte hauptsächlich darin liegen die Taliban davon abzuhalten, die uighurischen Separatisten, aus der nordöstlich von Afghanistan gelegenen Provinz Xinjiang, zu unterstützen.
China versucht seit zwei Jahren verstärkt die Unabhängigkeitsbestrebungen der Uighuren zu unterdrücken. Massenverhaftungen und gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen der islamischen Bevölkerung und chinesischen Sicherheitskräften, führten in letzter Zeit zu einer verstärkten Flucht von Aktivisten und Kämpfern für die Unabhängigkeit in das benachbarte Afghanistan. China vermutet, dass dort Basen für Anschläge und Übergriffe durch die Uighuren entstehen.
Es liegt im Interesse Chinas Afghanistan zu befrieden und eventuell sogar die Taliban in das eigene Boot zu holen, damit das Projekt der „Neuen Seidenstraße“ nicht gefährdet wird. In Pakistan hat China schon einen Fuß in der Tür durch bereits gewährte Devisenkredite.
Außerdem hat China Investitionen in die pakistanische Infrastruktur in Höhe von etwa 60 Milliarden Dollar angekündigt. Im Gegenzug möchte China freien Zugang zum Tiefwasserhafen von Gwadar im Süden des Landes. China hätte durch den Ausbau der Kommunikations-Infrastruktur auch leichten Zugang zu geheimdienstlich verwendbaren Daten, wenn chinesische Technik verbaut wird.
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