Neue Sabotage bei Internetanbietern – Linksextremer auf Bahngelände festgenommen

Auf die Bahnsabotage folgten nun nächtliche Sabotageaktionen auf Internetglasfaserkabel. Sechs Départements sind betroffen – Paris nicht. Dafür fahren die Hochgeschwindigkeitszüge wieder nach Plan. In diesem Zusammenhang ist ein Linksextremer festgenommen worden.
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Französische Gendarmerie ist auch stark bei den Olympischen Spiele im Einsatz.Foto: Neydtstock/iStock
Epoch Times29. Juli 2024

Unbekannte haben in Teilen Frankreichs in der Nacht Glasfasernetze beschädigt. Medienberichten zufolge sind 6 der 101 französischen Départements betroffen. Paris ist demnach nicht darunter. Frankreichs geschäftsführende Staatssekretärin für Digitales, Marina Ferrari, schrieb auf X, dass sich nächtliche Beschädigungen auf die Telekommunikationsanbieter auswirkten.

Betroffen sind der Staatssekretärin zufolge lokal der Zugang zum Kabel, Festnetz und Mobilfunk. Man arbeite an der vollständigen Wiederherstellung der Dienste. Ferrari schrieb: „Ich verurteile diese feigen und unverantwortlichen Taten aufs Schärfste.“

Die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, dass die Anbieter Bouygues, Free und SFR betroffen seien. SFR habe zwischen 1 Uhr und 3 Uhr nachts Vandalismus in den sechs Gegenden gemeldet. Kabel seien durchtrennt worden.

Laut der Zeitung ist noch unklar, wie viele Menschen von dem Vorfall betroffen seien. Noch habe auch niemand die Verantwortung für die Beschädigung übernommen.

Ob es einen Zusammenhang des neuen Vorfalls mit dem Bahnangriff gibt, ist bisher unklar.

Linksextremer festgenommen

Nach den Sabotageakten gegen die französische Bahn kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele hat die Polizei einen linksextremen Aktivisten auf einem Gelände der Bahn festgenommen. Der Mann habe Schlüssel zu technischen Anlagen der SNCF, Schneidzangen und linksextreme Schriften im Auto gehabt, hieß es am Montag aus Polizeikreisen.

Der Mann war demnach bereits am Sonntag im nordfranzösischen Oissel bei Rouen festgenommen worden. Er befinde sich in Polizeigewahrsam.

Die Polizei stellte zunächst keinen Zusammenhang zwischen den Sabotageakten vom Freitag und dem Verdächtigen her. Zu den Akten vom Freitag hat sich bislang niemand öffentlich bekannt.

Die Vorgehensweise sei „typisch für Linksextreme“, sagte Innenminister Gérald Darmanin am Montag dem Sender France 2. „Wir haben die Profile mehrerer Personen identifiziert“, sagte Innenminister Gérald Darmanin dem „Sender France 2 TV“.

Züge fahren wieder normal

Nach der Bahnsabotage fahren die Hochgeschwindigkeitszüge in Frankreich am Montagmorgen wieder nach Plan. „Alle Züge“ führen wieder „normal“, sagte Verkehrsminister Patrice Vergriete dem Sender RTL.

Die französische Bahngesellschaft SNCF hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die Reparaturarbeiten „vollständig beendet“ seien und zugesichert, dass es „ab Montagmorgen“ keinerlei Beeinträchtigungen im Zugverkehr infolge der Sabotageakte mehr geben werde.

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris hatten Sabotageakte an Glasfaserkabeln weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt. Hunderttausende Reisende waren betroffen, unter ihnen auch einige deutsche Olympiateilnehmer, die nicht rechtzeitig zur Eröffnungsfeier anreisen konnten.

Vergriete sagte auf RTL, bei 100.000 der rund 800.000 Menschen, die am Wochenende mit der Bahn hätten fahren wollen, sei die Zugverbindung gestrichen worden. Die übrigen Fahrgäste hätten ihre Reise letztlich machen können. Die SNCF hat Entschädigungen wegen der Zugausfälle und Verspätungen zugesagt.

Schäden in Millionenhöhe

Laut Vergriete wird der Schaden durch die „wirtschaftlichen Verluste“ und die Reparaturkosten „sehr wahrscheinlich“ in die Millionen gehen. Es stehe „außer Frage, dass dies eine direkte Auswirkung“ auf die Fahrkartenpreise der französischen Bahn habe.

Nach den Sabotageakten wurde die Überwachung des insgesamt 28.000 Kilometer langen Schienennetzes in Frankreich nach Angaben des Verkehrsministeriums deutlich verstärkt.

Tausend für die Streckeninstandhaltung zuständige Bahnmitarbeiter sowie 250 Sicherheitsleute der Bahn seien bis auf Weiteres im Einsatz. Außerdem würden die Bahnstrecken mit Drohnen und Hubschraubern überwacht, hieß es aus dem Ministerium weiter.

Zunächst bekannte sich niemand zu den Sabotageakten. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Schädigung von Staatsinteressen aufgenommen.  (afp/red)



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