Neue Orang-Utan-Art auf indonesischer Insel Sumatra entdeckt
Im Norden der indonesischen Insel Sumatra haben Wissenschaftler eine neue Orang-Utan-Art entdeckt. Die neue Spezies gilt mit lediglich 800 Tieren nun als die seltenste und zugleich am stärksten bedrohte Menschenaffenart der Welt, wie die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) und Forscher der Universität Zürich am Donnerstag mitteilten.
Bislang wurde davon ausgegangen, dass es mit dem Sumatra-Orang-Utan und dem Borneo-Orang-Utan lediglich zwei unterschiedliche Arten gibt.
Nach jahrelanger Arbeit fand ein internationales Forscherteam jedoch heraus, dass sich eine vor 20 Jahren entdeckte, isoliert lebende Gruppe auf Sumatra deutlich von den übrigen Tieren unterscheidet, insbesondere durch eine andere Schädelform. Die Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht.
Der Tapanuli-Orang-Utan
Die neue Spezies wurde nach ihrer Heimatregion auf den Namen Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis) getauft. Die Tieren leben im Batang-Toru-Wald auf einer Fläche von nur 1100 Quadratkilometern.
Die Forscher untersuchten im Rahmen der Studie Erbmaterial, Schädel und Zähne von 33 Orang-Utans, die im Konflikt mit Menschen getötet wurden. Sie gehen davon aus, dass sich die drei Arten von Orang-Utans vor etwa 3,4 Millionen Jahren von ihren gemeinsamen Vorfahren wegentwickelt haben.
„Es ist wirklich sehr spannend und aufregend, eine neue Menschenaffenart im 21. Jahrhundert zu identifizieren“, erklärte Michael Krützen von der Uni Zürich und Hauptautor der Studie.
Jetzt gehe es darum, den Tapanuli-Orang-Utan zu schützen. Wenn nicht genug getan werde, „um jedes noch verbleibende Waldstück zu bewahren, stirbt eine Menschenaffenart bereits in wenigen Jahrzehnten aus“.
„Die Entdeckung eines neuen Menschenaffen ist eine Sensation und zeigt, dass die Urwälder der Welt noch immer viele Überraschungen parat haben“, erklärte auch WWF-Expertin Susanne Gotthardt. Kaum entdeckt sei die neue Art aber schon akut bedroht. Neben Goldabbau, illegaler Entwaldung und Wilderei stelle ein geplantes Dammbauprojekt die größte Gefahr dar. In dem Gebiet, wo der Tapanuli-Orang-Utan lebt, soll demnach ein Damm für ein Wasserkraftwerk errichtet werden. (afp)
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