Neue Mpox-Variante erreicht Europa: Erster Fall in Schweden
Eine in Afrika zirkulierende Variante des Mpox-Virus ist nun auch erstmals in Europa nachgewiesen worden: Die schwedische Gesundheitsbehörde gab am Donnerstag einen ersten Infektionsfall bekannt. Bei einem Menschen, der sich in Stockholm „in Behandlung begeben“ habe, sei eine Mpox-Infektion diagnostiziert worden, die durch die Virus-Untergruppe 1b hervorgerufen worden sei, erklärte die Behörde. Es handele sich dabei um den ersten Infektionsfall, der außerhalb Afrikas diagnostiziert worden sei.
Der betroffene Mensch habe sich während eines Besuchs in dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas infiziert und werde nun in Schweden behandelt, erklärte der schwedische Epidemiologe Magnus Gisslen. Eine erhöhte Gefährdung für die schwedische Bevölkerung bestehe nicht. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schätze die Infektionsgefahr weiterhin als „sehr gering“ ein.
Typische Symptome einer Infektion mit der 1b-Variante sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Varianten beschränkt sich der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien. Neben Pusteln gehört auch Fieber zu den typischen Symptomen der Krankheit.
Von Nagetieren zu Menschen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen: eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ wie beim Coronavirus Sars-CoV-2. Die Afrikanische Union hatte am Vortag bereits eine „kontinentale gesundheitliche Notlage“ ausgerufen.
Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Erstmals wurden sie in den 1970er Jahren in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex.
Im Mai 2022 hatte sich die Virus-Untergruppe 2b der jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannten Krankheit auch außerhalb Afrikas ausgebreitet, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Die WHO rief auch schon vor zwei Jahren eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus, die im Mai 2023 aber wieder endete. (afp/red)
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