Neue Hitzewelle und Winde bedrohen Australien – Nun soll die Armee eingreifen
In ihrem Kampf gegen die massiven Buschbrände im Süden und Südosten Australiens werden die Feuerwehrleute jetzt verstärkt von den Streitkräften unterstützt.
Das Verteidigungsministerium teilte am Freitag mit, dass ab sofort Verbindungsoffiziere in den 14 regionalen Feuerwehrzentralen des Bundesstaats New South Wales eingesetzt würden.
Sie sollen bei der Koordinierung der Brandbekämpfung helfen, da unter anderem die Luftwaffe bereits bei der Betankung von Löschflugzeugen oder beim Transport von Feuerwehrleuten hilft.
Unterstützung im Hintergrund
„Diese Unterstützung im Hintergrund durch die Streitkräfte stellt mehr Feuerwehrleute frei für ihre eigentliche, spezialisierte Aufgaben bei der Brandbekämpfung“, sagte Verteidigungsministerin Linda Reynolds in einer Erklärung.
Regierungschef Scott Morrison brachte unterdessen die Möglichkeit, Soldaten und militärisches Gerät zur Unterstützung der rund 2000 Feuerwehrleute einzusetzen, ins Gespräch.
„Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass unsere Feuerwehrleute alle benötigten Ressourcen und Unterstützung erhalten“, sagte er. Üblicherweise werden Australiens Streitkräfte nicht im Inland eingesetzt.
Derweil müssen sich die Feuerwehrleute und die Einwohner in den betroffenen Gebieten auf noch schlimmere Bedingungen einstellen.
Der Wetterdienst warnte am zweiten Weihnachtstag für Teile des Kontinents vor einer neuen Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 40 Grad sowie starken Winden. Bereits in der vorigen Woche hatte das Land unter Rekordhitze gelitten.
Viele Freiwillige im Einsatz
„Nutzen Sie die Zeit, um ihr Grundstück vorzubereiten“, riet die Feuerwehr (RFS) den Menschen in New South Wales, dessen Hauptstadt die Millionenmetropole Sydney ist. Auch über Weihnachten waren landesweit Hunderte Feuerwehrleute – viele von ihnen Freiwillige – im Kampf gegen die Flammen im Einsatz.
Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1000 Häuser wurden zerstört. Acht Menschen starben bislang.
Erschwert wird der Kampf gegen die Flammen durch Rekordhitze und große Trockenheit. Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich besonders leicht.
Auch im Süden Australiens ist der Kampf gegen die Flammen angesichts steigender Temperaturen ein Wettlauf gegen die Zeit. Dort rücken die Buschbrände an Vororte der Küstenstadt Adelaide heran.
Die Feuerwehrleute zogen am Donnerstag mit Bulldozern breite Schneisen um Wohngebiete, um die Flammen aufzuhalten. Die Polizei rief die Bewohner der Vororte auf, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. (dpa)
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