Neue Ära im Abbau Seltener Erden: Grönland gibt grünes Licht
Das Unternehmen Tanbreez Mining will im kommenden Jahr auf Grönland Seltene Erden abbauen. „Schon im nächsten Jahr können wir mit der Produktion beginnen“, sagte der Geologe und Unternehmenseigentümer Greg Barnes der aktuellen Ausgabe der „Wirtschaftswoche“. Der grönländische Vizebergbauminister Jörgen Hammeken-Holm bestätigte dem Magazin, dass eine Abbaugenehmigung erteilt worden sei.
Barnes sagte, in der Mine Tanbreez „stecken mehr als die Hälfte der weltweiten Reserven an Seltenen Erden“. Insgesamt seien es 19 Millionen Tonnen Seltene-Erden-Oxid. 30 Prozent davon seien die extrem begehrten schweren Seltenen Erden.
Zu den Seltenen Erden zählen insgesamt 17 Elemente; die Eigenschaften der einzelnen Metalle unterscheiden sich. Jedes einzelne dieser Metalle hat Eigenschaften, die es für die Industrie wertvoll machen. Teils sind sie unersetzlich. Sie werden etwa für den Bau von Elektroautos oder Windkraftgeneratoren benötigt.
Deutschlands Abhängigkeit: Zwei Drittel der Seltenen Erden aus China
Deutschland bezog im vergangenen Jahr etwa zwei Drittel der Seltenen Erden aus China. Der Abbau der Metalle ist schwierig und oft umweltschädlich, weil Seltene Erden in der Regel in Verbindungen in Erzschichten enthalten sind. Für die Gewinnung sind chemische Prozesse häufig unter Anwendung von Säuren nötig.
Tanbreez-Eigentümer Barnes sagte der „Wirtschaftswoche“, damit der Abbau auf Grönland beginnen könne, brauche es eine Fabrik, die Seltene Erden aus Eudialytgestein lösen kann. Solche Anlagen gebe es derzeit nur in Russland und China. Bereits in den nächsten Monaten werde aber eine entsprechende Fabrik in den USA gebaut. Es gebe auch Pläne für eine Produktionsstätte in Europa.
Der Teil der Anlage, der die Seltenen Erden herauslöse, koste dank technischen Fortschritts nur noch rund 40 Millionen Dollar. China habe vor 13 Jahren für seine Anlage 1,7 Milliarden Dollar bezahlen müssen, sagte Barnes.
Im Januar hatte der staatliche schwedische Bergbaukonzern LKAB den Fund des bislang größten bekannten Vorkommens an Seltenen Erden in Europa gemeldet. Das Vorkommen in Kiruna wird Unternehmensangaben zufolge aber erst in zehn bis 15 Jahren dem Markt zur Verfügung stehen. (afp/dl)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion