Neue Ära für Alibaba beginnt: Jack Ma zieht sich von Firmenspitze zurück

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Alibaba-Gründer Jack Ma konnte sein Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent steigern.Foto: Etienne Laurent/EPA/Archiv/dpa
Epoch Times10. September 2019

Für den chinesischen Internetkonzern Alibaba beginnt eine neue Ära: Jack Ma, Gründer und Chef des erfolgreichen Unternehmens, hat am Dienstag den Vorsitz niedergelegt. An seinem 55. Geburtstag übergab er die Firmenleitung an den bisherigen Geschäftsführer Daniel Zhang. Ma hatte mit der Gründung Alibabas vor 20 Jahren den chinesischen Markt auf dem Gebiet des Onlinehandels geprägt und wurde zum reichsten Mann Chinas.

Ma diente als Aushängeschild der Volksrepublik: Mit seiner bescheidenen und weltgewandten Art widersprach er dem Bild des trockenen chinesischen Geschäftsmannes und überzeugte stattdessen mit Charisma, Humor und Selbstironie.

Besonders in Erinnerung bleibt ein Gala-Aufritt 2017, wo er als Michael Jackson verkleidet eine Tanzeinlage einlegte. Auch bei der Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag von Alibaba am Dienstagabend in der ostchinesischen Stadt Hangzhou, dem Firmensitz von Alibaba, ließ sich Ma einen überraschenden Auftritt nicht nehmen: Er tauchte mit Lederjacke, lila Zöpfen und E-Gitarre auf der Bühne auf.

41 Milliarden Dollar für gemeinnützige Zwecke

Ma machte sich auch als Wohltäter einen Namen. Sein Vermögen von 41 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro) will er nach seinem Rückzug von der Alibaba-Spitze für gemeinnützige Zwecke einsetzen. Kritik musste er im vergangenen Jahr einstecken, als herauskam, dass er Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas ist.

Alibaba ist nicht nur Chinas Marktführer im Onlinehandel, sondern darüber hinaus in anderen Branchen wie der Medien- und Filmsparte aktiv. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 100.000 Menschen und hat laut Bloomberg einen Börsenwert von 462 Milliarden Dollar (418 Milliarden Euro).

2015 übernahm Jack Ma die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“

Ende 2015 übernahm Jack Ma auch die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“. Die Übernahme schürte die Angst vor einer chinesischen Einflussnahme auf die Berichterstattung.

Mas Nachfolger Zhang und sein Team stehen vor den Herausforderungen eines zunehmenden inländischen Wettbewerbs ebenso wie des verlangsamten Wirtschaftswachstums in China. Es wird erwartet, dass Ma sich nicht komplett zurückzieht, sondern eine beratende Funktion beibehält.

Der 47-jährige Finanzexperte Zhang gilt in den chinesischen Medien als der Mann, der aus Mas „Traktor“ eine „Boeing 747“ machte. Er meidet das Rampenlicht, gilt aber als extrem wettbewerbsorientierter Geschäftsmann. (afp)



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