Keine Übergabe an internationale Kräfte: Israels Militär soll nach Kriegsende Gaza kontrollieren

Die israelische Armee soll die Kontrolle über den Gazastreifen behalten, so der israelische Premier Netanjahu. Eine Übergabe an internationale Kräfte komme nicht infrage.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu muss operiert werden.
Israelischer Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.Foto: Abir Sultan/EPA POOL via AP/dpa
Epoch Times10. November 2023

Israels Militär soll nach Ansicht von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach dem Krieg die Kontrolle über den Gazastreifen haben.

Die israelische Armee werde „die Kontrolle über den Streifen behalten, wir werden sie nicht internationalen Kräften überlassen“, sagte Netanjahu Medienberichten zufolge bei einem Treffen mit Vertretern israelischer Grenzstädte.

Zuvor hatte Netanjahu in einem Interview dem US-Sender Fox News gesagt, Israel wolle nicht versuchen, den Gazastreifen zu erobern, zu regieren oder zu besetzen. „Aber wir wollen ihm und uns eine bessere Zukunft im gesamten Nahen Osten geben. Und dazu muss die Hamas besiegt werden.“ Er habe keinen Zeitplan festgelegt, „denn es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Netanjahu. Der Gazastreifen müsse entmilitarisiert, de-radikalisiert und wiederaufgebaut werden.

Ein ranghoher Berater Netanjahus hatte vergangenen Woche gesagt, dass Israel keine anhaltende Besetzung des Gebietes anstrebe. Es müsse aber eine Sicherheitspräsenz Israels geben, damit das Militär je nach Bedrohungslage für Einsätze hineingehen könne, sagte Mark Regev dem US-Sender CNN.

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat Berichten zufolge erneut ihre Bereitschaft signalisiert, nach Ende des Gaza-Kriegs dort im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung wieder die Regierungsgeschicke zu übernehmen. „Wir werden unsere volle Verantwortung im Rahmen einer umfassenden politischen Lösung tragen“, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.

Gemeint ist die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates, zu dem neben dem Gazastreifen auch das Westjordanland und Ost-Jerusalem gehören sollen. Diese Vision wird aber von den meisten Mitgliedern der gegenwärtigen Regierung in Israel als Gefahr für den jüdischen Staat angesehen und daher abgelehnt. (dpa/dl)



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