Netanjahu an Guterres: Unifil-Blauhelme müssen „jetzt sofort aus der Gefahrenzone“

Die Lage im Südlibanon spitzt sich weiter zu. Israels Premierminister Netanjahu fordert die sofortige Evakuierung der UN-Blauhelmsoldaten aus der Gefahrenzone.
Titelbild
UN-Blauhelmsoldaten.Foto: MOHAMED ABDIWAHAB/Getty Images
Epoch Times14. Oktober 2024

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Nach der Verletzung mehrerer Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission im Libanon durch Beschuss bei Kampfhandlungen und scharfer internationaler Kritik daran hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, die Unifil-Soldaten aus der Gefahrenzone zu bringen. Zuvor hatte Verteidigungsminister Joav Gallant betont, Israels Streitkräfte würden „Maßnahmen ergreifen“, um die Blauhelme zu schützen. Die israelische Armee weitete indes ihre Luftangriffe im Libanon auf Ziele außerhalb der Hisbollah-Hochburgen aus.

„Herr Generalsekretär, entfernen Sie die Unifil-Truppen aus der Gefahrenzone. Das sollte jetzt sofort geschehen“, sagte Netanjahu in einer am Sonntag von seinem Büro veröffentlichten Videobotschaft.

Gallant hatte zuvor nach einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin erklärt, die Streitkräfte würden trotz der „operativen Herausforderung“ durch die Präsenz der Hisbollah in der Nähe der Unifil-Stellungen „weiterhin Maßnahmen ergreifen, um Schaden von den Unifil-Truppen (…) im Südlibanon abzuwenden“.

Fünf Unifil-Soldaten verletzt

Die UN-Friedensmission hatte der israelischen Armee vorgeworfen, ihre Stellungen in der südlibanesischen Stadt Nakura, wo sich das Unifil-Hauptquartier befindet, in den vergangenen Tagen „vorsätzlich“ beschossen zu haben. Nach Unifil-Angaben wurden dabei insgesamt fünf Soldaten verletzt. Die Vorfälle wurden international scharf verurteilt. 40 Länder sagten der UN-Friedenstruppe im Anschluss ihre „uneingeschränkte“ Unterstützung zu.

Papst Franziskus forderte am Sonntag nach dem Angelus-Gebet im Vatikan Respekt für die Blauhelme. „Ich bin allen Beteiligten nahe, Palästina, Israel, Libanon, und ich bitte darum, dass die UN-Friedenstruppen respektiert werden.“

Angriffe zwischen Israel und Hisbollah gehen weiter

Die gegenseitigen Angriffe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon gingen am Wochenende unvermindert weiter. In von der Hisbollah kontrollierten Gebieten trafen israelische Kampfflugzeuge am Samstag einen Marktplatz in der südlichen Stadt Nabatijeh und am Sonntag eine hundert Jahre alte Moschee im Dorf Kfar Tibnit nahe der Grenze, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Die Moschee wurde den Berichten zufolge komplett zerstört.

Die israelische Armee teilte mit, sie setze „gezielte und begrenzte operative Aktivitäten“ im Südlibanon gegen die Hisbollah fort. Israelische Kampfjets hätten „Abschussrampen der Hisbollah, Stellungen für Panzerabwehrraketen, Waffenlager und weitere Terrorziele“ getroffen. Am Boden hätten die Soldaten „Dutzende Terroristen ausgeschaltet“, hieß es weiter.

Am Sonntag nahm die Armee eigenen Angaben zufolge einen Hisbollah-Kämpfer in einem unterirdischen Tunnel gefangen, in dem sich auch ein Waffenlager befand. Die Armee erklärte, der Kämpfer habe sich ergeben und veröffentlichte ein Video der Gefangennahme.

Die Hisbollah meldete ihrerseits am Sonntag Raketenangriffe gegen israelische Soldaten im Südlibanon. Eine „Ansammlung feindlicher israelischer Streitkräfte“ sei im Dorf Marun al-Ras nahe der israelischen Grenze beschossen worden. Das israelische Militär hatte kürzlich mit einer Bodenoffensive im Libanon begonnen.

Laut der Nachrichtenagentur NNA „eskalierten“ die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe auf den Südlibanon, indem sie „von Mitternacht bis zum Morgen“ mehrere Grenzdörfer aus der Luft angriffen. (afp/red)



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