Nato nennt Algerien „Sicherheitsrisiko für Europa“

Titelbild
Flagge Algeriens. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times1. Juni 2022

In einem vertraulichen Lagebericht der NATO von Anfang dieser Woche bewertet das Militärbündnis die Gaslieferungen aus Algerien als Sicherheitsrisiko für Europa. Das berichtet das Magazin „Business Insider“. Hintergrund ist eine Drohung Algeriens von Ende April, Spanien die Gaslieferungen einzustellen, wenn Madrid algerisches Gas an andere Länder verkaufe.

Anlass war eine Erklärung der spanischen Regierung, in der sie ankündigte, Marokko über die Gaz Maghreb Europe-Pipeline (GME) Gas liefern zu wollen. Am Ende einigten sich die Länder, Algerien nahm die Drohung zurück.

Für die NATO ist der Fall aber klar: Konkret heißt es im Bericht, dass es ein Risiko sei, dass Algerien seine Gaslieferungen wie Russland als politisches Druckmittel verwenden würde. Dies würde auch ein Risiko für die politische und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit Europas darstellen. Langfristig gefährde dies den Status Algeriens als Energielieferanten für Europa. Eine Lösung wird in dem Papier nicht genannt.

Energiesicherheit wird auch im Militärbündnis schon seit vielen Jahren als außen- und sicherheitspolitisch relevanter Faktor betrachtet. Hierbei geht es nicht nur um die militärische Sicherung der Transportwege. Energie ist die Grundlage für die westlichen Wohlstandsgesellschaften, weshalb Energieversorgung auch als strategische Waffe genutzt werden kann.

Seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs versuchen die EU-Länder, immer mehr Gas aus Russland durch Importe aus anderen Ländern zu ersetzen. Deutschland setzte zuletzt vor allem auf Katar oder die USA. Südeuropäische Länder wie Portugal, Spanien oder Italien hingegen bauen auf Algerien. Das Land ist inzwischen der drittgrößte Gaslieferant Gesamt-Europas. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion