NATO-Generalsekretär: Trump-Äußerung „untergräbt unsere Sicherheit“

Jens Stoltenberg kritisiert die Äußerungen von Donald Trump, im Falle einer Wiederwahl säumige NATO-Bündnispartner nicht zu verteidigen, scharf.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht Russlands Angriffskrieg scheitern.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times11. Februar 2024

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Äußerungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, im Falle einer Wiederwahl säumige NATO-Bündnispartner nicht zu verteidigen, scharf kritisiert.

Die Andeutung untergrabe die Sicherheit

„Jede Andeutung, dass Verbündete sich nicht verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der Vereinigten Staaten, und setzt US-Soldaten und europäische Soldaten einem erhöhten Risiko aus“, erklärte Stoltenberg am Sonntag in Brüssel. Das Weiße Haus nannte Trumps Äußerungen „entsetzlich und verrückt“.

„Die Nato bleibt bereit und in der Lage, alle Verbündeten zu verteidigen“, betonte Stoltenberg. „Jeder Angriff auf die Nato wird eine vereinte und energische Antwort nach sich ziehen.“ Er erwarte, dass die USA unabhängig davon, wer die Präsidentschaftswahl gewinne, „ein starker und engagierter Nato-Verbündeter bleiben werden“.

EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte, die „rücksichtlosen“ Äußerungen Trumps spielten allein dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände. Sie unterstrichen „erneut die Notwendigkeit für die EU, ihre strategische Autonomie dringend weiterzuentwickeln und in ihre Verteidigung zu investieren“, erklärte er im Onlinedienst X (vormals Twitter).

Auch das Weiße Haus reagierte empört auf Trumps Verneinung von Artikel 5, der Nato-Beistandsklausel. „Die Ermutigung zu Invasionen unserer engsten Verbündeten durch mörderische Regime ist entsetzlich und verrückt“, erklärte Sprecher Andrew Bates. Anstatt zu Kriegen aufzurufen und „geistesgestörtes Chaos“ zu fördern, werde US-Präsident Joe Biden „weiterhin die amerikanische Führungsrolle stärken“.

Was sagte Trump?

Trump, der derzeit aussichtsreichste Bewerber der Republikaner, hatte am Samstag bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat South Carolina über ein nicht näher beschriebenes Treffen mit dem Präsidenten eines NATO-Staates berichtet. „Einer der Präsidenten eines großen Landes stand auf und sagte: ‚Nun, Sir, wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden, werden Sie uns dann beschützen?‘

„Ich sagte: ‚Sie haben nicht gezahlt, Sie sind säumig?'“, berichtete Trump. In dem Fall werde er das Land nicht beschützen. Er werde Russland sogar ermutigen zu tun, „was immer sie wollen“, sagte Trump.

Der frühere Präsident hatte bereits in der Vergangenheit wiederholt betont, wie unfair es sei, dass die USA für die Verteidigung der 30 anderen Mitgliedstaaten einstehen müssten.

Das Weiße Haus reagierte empört auf Trumps Verneinung der NATO-Beistandsklausel. „Die Ermutigung zu Invasionen unserer engsten Verbündeten durch mörderische Regime ist entsetzlich und verrückt“, erklärte Sprecher Andrew Bates am Samstagabend. Anstatt zu Kriegen aufzurufen und „geistesgestörtes Chaos“ zu fördern, werde US-Präsident Joe Biden „weiterhin die amerikanische Führungsrolle stärken“.

Trump kündigt Abschiebungen an

Bei seinem Auftritt in South Carolina kündigte Trump für den Fall seiner Wiederwahl zudem massive Abschiebungen an. „Vom ersten Tag an werde ich die gesamte Politik der offenen Grenzen der Biden-Regierung beenden und wir werden die größte nationale Abschiebeaktion in der Geschichte der Vereinigten Staaten starten“, sagte der 77-jährige Republikaner.

Das sogenannte Nationale Sicherheitszusatzgesetz umfasste insgesamt 20,2 Milliarden Dollar für die Grenzsicherung. Zudem sah der von Demokraten und Republikanern ausgehandelte Kompromiss zahlreiche Änderungen in der Einwanderungspolitik vor.

Die Verknüpfung der Auslandshilfen mit dem Thema US-Grenzsicherung war ursprünglich ein Zugeständnis von Bidens Demokraten an die Republikaner gewesen.

Der US-Senat erwägt ein Paket, das die Auslandshilfen vollständig von der Grenzpolitik abkoppelt. Über das 95 Milliarden Dollar schwere Paket, dass zum Großteil Hilfen für die Ukraine, aber auch Mittel für Israel und Taiwan enthält, soll in der kommenden Woche diskutiert werden. (afp)



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