NATO beginnt Übung für Szenario eines Atomkriegs

„Eine routinemäßige, wiederkehrende Ausbildungsmaßnahme“ – so kündigte die NATO ihre jährliche Übung für einen Atomkrieg an. Dieses Jahr ist dennoch einiges anders als 2021 - nicht nur das sicherheitspolitische Umfeld.
Kampfflugzeuge der US-amerikanischen und polnischen Luftwaffen führen über Polen eine Nato-Übung durch.
Kampfflugzeuge der US-amerikanischen und polnischen Luftwaffen führen über Polen eine NATO-Übung durch.Foto: Ssgt Danielle Sukhlall/U.S Air/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times17. Oktober 2022

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Inmitten massiver Spannungen mit Moskau wegen des Ukraine-Kriegs hat die NATO am Montag ihr jährliches Atomwaffen-Manöver „Steadfast Noon“ zur nuklearen Abschreckung in Westeuropa begonnen. Das Bündnis hob hervor, dass die bis zum 30. Oktober laufende „wiederkehrende, routinemäßige Trainingsaktivität“ schon lange vor Russlands Einmarsch im Nachbarland geplant gewesen sei.

Bis zu 60 Flugzeuge nehmen dabei an Trainingsflügen über Belgien, das Vereinigte Königreich und die Nordsee teil. B-52-Langstreckenbomber sind an dem Manöver ebenfalls beteiligt.

Zum Übungsszenario und zu Details machte die NATO keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen.

US-Atomwaffen sollen in Italien, Belgien, der Türkei sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass sie im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. Deutschland hält dafür Kampfjets vom Typ PA-200 Tornado bereit.

Auch die Bundeswehr ist beteiligt

Auch die Bundeswehr ist bei „Steadfast Noon“ dabei, Details gibt auch das Bundesverteidigungsministerium allerdings nicht bekannt. Deutschland beteilige sich „vornehmlich mit Luftwaffenkräften an dieser Übung – über den genauen Umfang kann ich Sie hier nicht informieren“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin vor Journalisten.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte alle Forderungen zurückgewiesen, die Übungen nach der Verschärfung der nuklearen Rhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusagen. „Es würde ein sehr falsches Signal senden, wenn wir nun auf einmal eine routinemäßige, seit langem geplante Übung wegen des Krieges in der Ukraine absagen würden“, erklärte Stoltenberg in der vergangenen Woche. Die NATO gibt an, trotz der veränderten Sprache des Kremls keine Veränderung in dessen nuklearer Haltung zu sehen. „Aber wir bleiben wachsam“, sagte Stoltenberg.

Kurz danach will auch Russland eine groß angelegte Atomwaffen-Übung absolvieren. Stoltenberg sagte dazu, die NATO werde diese „wie immer überwachen“. Angesichts der jüngsten russischen Atomwaffendrohungen sei dies nötiger denn je. (afp/dpa/dl)



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