NATO beendet größtes Manöver seit 80er-Jahren

Mehr als 90.000 Soldaten sowie Dutzende Schiffe und Kampfjets: Die NATO hat in den vergangenen Monaten intensiv trainiert. Das Manöver sollte aber auch eine Botschaft sein.
Die Bundeswehr beteiligte sich unter anderem mit einem Großmanöver mit dem Namen Quadriga 2024 an Steadfast Defender.
Die Bundeswehr beteiligte sich unter anderem mit einem Großmanöver mit dem Namen Quadriga 2024 an Steadfast Defender.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times31. Mai 2024

Die NATO beendet heute nach rund vier Monaten ihr größtes Manöver seit Jahrzehnten. Laut Angaben aus dem Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa waren an der Übung Steadfast Defender (etwa: „Standhafter Verteidiger“) mehr als 90.000 Soldaten sowie mehr als 50 Kriegsschiffe und 1.100 Gefechtsfahrzeuge beteiligt.

Hinzu kamen mehr als 80 Flugzeuge, mit denen Hunderte Flüge absolviert wurden. Trainiert wurde insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften an die NATO-Ostflanke, vom Polarkreis bis in die rumänischen Karpaten.

Szenario des Großmanövers war ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Erstmals mit neuen regionalen Verteidigungsplänen geübt

Bei der Übung wurde nach NATO-Angaben erstmals mit neuen regionalen Verteidigungsplänen geübt. Diese hatten die Alliierten im vergangenen Jahr unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschlossen.

Die bislang größte NATO-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51.000 Soldaten beteiligt. Die letzten NATO-Manöver, die größer waren als die nun abgeschlossene Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt.

Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe „Return of Forces to Germany“ (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). Für sie wurden 1988 rund 125.000 Soldaten mobilisiert.

Generalinspekteur der Bundeswehr zieht positive Bilanz

Die Bundeswehr beteiligte sich unter anderem mit einem Großmanöver mit dem Namen Quadriga 2024 an Steadfast Defender. Bei ihm wurde die Verlegung von mehr als 12.000 Soldaten aus ihren Heimatstandorten in mögliche Einsatzgebiete entlang der NATO-Ostflanke geübt.

Generalinspekteur Carsten Breuer hatte bereits Mitte der Woche zum Abschluss des Quadriga-Manövers in Litauen eine positive Bilanz gezogen. „Wir haben Kriegstüchtigkeit bewiesen“, sagte er. Man habe gezeigt, dass sich die Alliierten verteidigen können. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion