Stammt COVID-19 aus einem Labor? US-Sicherheitsberater: „Keine endgültige Antwort“

Das Weiße Haus hat die Behauptungen eines Artikels im „Wall Street Journal“ bestritten, dass die Ermittlungen zum Ursprung der Corona-Pandemie abgeschlossen seien. Die Republikaner werfen der Biden-Regierung Vertuschung und mangelnde Transparenz vor.
Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, spricht während einer Pressekonferenz im Briefingraum des Weißen Hauses.
Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, spricht während einer Pressekonferenz im Briefingraum des Weißen Hauses.Foto: Michael Brochstein/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times27. Februar 2023

Nachdem das US-Energieministerium einem Medienbericht zufolge seine Meinung zum Ursprung der Corona-Pandemie geändert haben soll und einen Laborunfall für die wahrscheinlichste Ursache halten soll, hat sich der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan am Sonntag zu Wort gemeldet. Er machte deutlich, dass es noch „keine endgültige Antwort“ auf diese Frage gebe.

Unterschiedliche Ansichten

Sullivan betonte, dass es innerhalb der Geheimdienstgemeinschaft unterschiedliche Meinungen dazu gebe. Eine Reihe hätte gesagt, dass sie noch nicht genug Informationen zur Verfügung hätten, um das abschließend zu beurteilen.

„Aber, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass Präsident Biden wiederholt jede Einheit unserer Geheimdienstgemeinschaft angewiesen hat, ihre Anstrengungen und Ressourcen darauf zu verwenden, dieser Frage auf den Grund zu gehen“, sagte Sullivan im Interview in der „CNN“. Sollte es neue Informationen geben, würde die Regierung sie mit dem Kongress und dem amerikanischen Volk teilen.

Das „Wall Street Journal“ hatte am Sonntag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtet, dass sich das US-Energieministerium der Einschätzung des FBI angeschlossen habe, wonach SARS-CoV-2 wahrscheinlich während eines Laborunfalls im Jahr 2019 aus einem Labor in Wuhan entwichen ist. Das soll aus einem geheimen Geheimdienstbericht hervorgehen, der kürzlich dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt wurde.

Viel Spekulationen – doch vieles deutet auf Laborunfall hin

Über den Ursprung der Corona-Pandemie wurde viel spekuliert. Gleich zu Beginn kursierten Gerüchte darüber, dass das Virus aus einem Forschungslabor in Wuhan entwichen sein könnte. Damals wurde diese Theorie von offizieller Seite als „Verschwörungstheorie“ abgetan.

In den letzten drei Jahren sind jedoch einige US-Behörden und Abgeordnete zu der Überzeugung gelangt, dass die Theorie des Laborunfalls sehr wahrscheinlich ist.

In einem Bericht (Bericht des Senatsausschusses) des Senatsausschusses aus dem Jahr 2022 über den Ursprung von COVID-19 heißt es: „Nach Analyse der öffentlich zugänglichen Informationen scheint der Schluss vernünftig, dass die COVID-19-Pandemie höchstwahrscheinlich das Ergebnis eines forschungsbedingten Vorfalls war“.

Geheimdienstbericht aus 2021

Ein freigegebenes Dokument des US-Geheimdienstes aus dem Jahr 2021 bestätigt das „geringe Vertrauen“ von vier Geheimdienstbehörden in die Theorie, dass das Virus über einen Tiermarkt in Wuhan verbreitet wurde.

In einem weiteren Bericht des National Intelligence Council heißt es, dass es „höchstwahrscheinlich erforderlich sein wird“, mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammen zuarbeiten, „um zu einer abschließenden Bewertung der Ursprünge von COVID-19 zu gelangen“. Allerdings weist der Bericht ausdrücklich darauf hin, dass die KPC die weltweiten Ermittlungsbemühungen behindere und sich weigere, Informationen über den Ursprung des Virus weiterzugeben.

Republikaner: „Die Amerikaner wussten das vom ersten Tag an“

Nach Erscheinen des Artikels im „Wall Street Journal“ haben republikanische Abgeordnete unmittelbar darauf reagiert. „Die Regierung hat also herausgefunden, was das wahre Amerika schon immer wusste“, schrieb der Abgeordnete Jim Jordan aus Ohio am Sonntag in einem Twitter-Post.

Die Republikaner im Kongress haben kürzlich eine offizielle Untersuchung zum Ursprung der Corona-Pandemie in die Wege geleitet. In diesem Zusammenhang werfen sie der Biden-Regierung und seinem Ex-Chefvirologen Anthony Fauci vor, mit Big Tech zusammengearbeitet zu haben, um jede von der Regierung abweichende Meinung über COVID-19 zu unterdrücken.

„Fauci wusste es sofort, wies es aber wegen der Finanzierung des Wuhan-Labors zurück“, twitterte Senator Eric Schmitt. „Wir wissen, was dann geschah – wenn Fauci sprach, zensierte Big Tech. Ich […] werde mich dafür einsetzen, dass diese Art von Zensur nie wieder passiert.“

„Die Amerikaner wussten das vom ersten Tag an“, schrieb Repräsentant Andy Biggs aus Arizona am Sonntag auf Twitter. „Leider haben Big Tech und Big Government sie zum Schweigen gebracht.“

Fauci in der Kritik

Fauci ist in die Kritik geraten, weil er als Chef der Landesinstitute für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) die Forschung im Wuhan Labor in China mitfinanziert haben soll. Darunter auch die umstrittene Gain-of-function-Methode, die Viren gefährlicher macht. Das NIAID gewährte Zuschüsse in Höhe von rund 3,4 Millionen US-Dolllar.

Die Nationalen Institute für Gesundheit (NIH) haben bestritten, dass die Zuschüsse für die Gain-of-Function-Forschung bestimmt waren, während Fauci die Mittelvergabe verteidigte.

Auf dem offiziellen Twitter-Konto des House Oversight Republican heißt es dazu: „Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass COVID aus dem Labor in Wuhan stammt. Wir haben E-Mails aufgedeckt, aus denen hervorgeht, dass Dr. Fauci gewarnt wurde, dass das Virus wahrscheinlich künstlich hergestellt war und aus einem Labor stammte. Aber er hat es möglicherweise zu vertuschen versucht. Und warum? Wir brauchen Antworten und Rechenschaftspflicht“.

Die Republikaner im Ausschuss hatten zuvor interne NIH-E-Mails veröffentlicht, aus denen hervorging, dass Fauci schon früh während der Pandemie von hochrangigen Wissenschaftlern darüber informiert wurde, dass die Theorie eines natürlichen Ursprungs von COVID-19 „höchst unwahrscheinlich“ sei, obwohl Fauci öffentlich für die Theorie des natürlichen Ursprungs warb.

„Zu wenig Transparenz“

Der republikanische Abgeordnete Josh Hawley bemängelte die seiner Meinung nach fehlende Transparenz bei den staatlichen Untersuchungen zum Ursprung von COVID-19.

„Das amerikanische Volk verdient die volle Wahrheit über die Ursprünge von #covid. Keine Beschönigung mehr. Ich werde erneut einen Gesetzesentwurf einbringen, um die Geheimdienstberichte der US-Regierung über COVID für die Bevölkerung zugänglich zu machen“, schrieb Hawley.

Der Abgeordnete Ken Buck aus Colorado schloss sich Hawleys Ansicht an.

„Die Eliten und Akademiker schulden jedem, der berechtigte Fragen und Bedenken über die Ursprünge von COVID gestellt hat, eine Entschuldigung“, schrieb Buck in einem Twitter-Post. „Das amerikanische Volk verdient es, alle Informationen über den Unfall im chinesischen Labor und die Ursprünge von COVID zu erfahren. Das wird nicht vergessen werden.“

„KPC zur Verantwortung ziehen“

Senator Tom Cotton aus Arkansas betonte, die USA sollten sich darauf konzentrieren, das chinesische Regime für die Pandemie zur Verantwortung zu ziehen.

„Re. Chinas Laborfall: Recht haben spielt keine Rolle“, so Cotton in einem Twitter-Post. „Was zählt, ist, die Kommunistische Partei Chinas zur Verantwortung zu ziehen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.“

Die Epoch Times hat die NIH um eine Stellungnahme gebeten. (nh)

(Mit Material der Englischen Epoch Times)



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