TICKER 01.10. : Iran feuert rund 180 Raketen ab – Israel kündigt Vergeltung an

Irans Staatsführung steht unter Druck, denn Verbündete der Islamischen Republik sind nach israelischen Attacken geschwächt. Nun der befürchtete Gegenschlag.
Titelbild
Israelische Abwehrsysteme fangen Raketen nahe Baqa al-Gharbiya am 1. Oktober 2024 ab.Foto: AHMAD GHARABLI/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Oktober 2024

Die israelische Armee hat ihre Luftangriffe im Libanon mit unverminderter Härte fortgesetzt. Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten:

22:05 Uhr: Israel kündigt Vergeltung an

Israel hat nach den iranischen Raketenangriffen Vergeltung angekündigt. „Dieser Angriff wird Konsequenzen haben“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. „Wir haben Pläne, und wir werden an dem Ort und zu der Zeit handeln, die wir bestimmen.“

Die Armee teilte weiter hin mit, die Systeme der israelischen Armee habe „etwa 180 Raketen identifiziert, die vom Iran aus auf israelisches Gebiet abgefeuert wurden.“

Im besetzten Westjordanland sei ein Palästinenser in Jericho durch herabfallende Raketenteile getötet worden, teilte der örtliche Gouverneur am Dienstag mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete zwei leicht Verletzte im Raum Tel Aviv. Zudem seien landesweit einige Menschen sehr leicht verletzt worden, während sie die Schutzräume aufsuchten, hieß es weiter.

21:12 Uhr: Luftraum über Israel nach iranischen Angriffen wieder geöffnet

In Israel wird der Flugverkehr nach den iranischen Raketenangriffen wieder aufgenommen. „Starts und Landungen werden innerhalb der nächsten Stunde wieder anlaufen“, erklärte die Flughafenbehörde am Dienstagabend.

Israel hatte seinen Luftraum wegen der iranischen Attacke zuvor geschlossen. Jordaniens Luftfahrtbehörde verkündete ebenfalls eine „vorübergehende Schließung des jordanischen Luftraums“. Auch das irakische Verkehrsministerium gab einen vorübergehenden Stopp des Flugverkehrs an allen Flughäfen des Landes bekannt.

Israel veröffentlicht auf X ein Video des Raketenangriffs:

Palästinenser in Dura versammeln sich um ein Geschoß, nachdem der Iran als Vergeltung für die Tötung von Hisbollah-Führern Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Foto: HAZEM BADER/AFP via Getty Images

20:05 Uhr: Israelische Armee: „Im Moment“ keine Gefahr mehr durch iranische Angriffe

Die israelische Armee hat am Dienstagabend vorläufig Entwarnung gegeben. „Im Moment“ gehe keine Gefahr mehr vom Iran aus. Die Menschen könnten die Schutzräume wieder verlassen. Nach Angaben der Armee wurde „eine große Anzahl“ iranischer Raketen abgefangen. Es habe aber auch ein paar „Einschläge“ im Zentrum und im Süden des Landes gegeben, teilte Armeesprecher Daniel Hagari weiter mit.

Israels Raketenabwehrsystem war bereits bei dem ersten direkten Angriff aus dem Iran auf Israel im April im Einsatz; trotz hunderter Drohnen und Raketen war es damals kaum zu Schäden gekommen. Wie damals gaben auch nun die USA bekannt, Israel beim Abschuss von iranischen Raketen zu unterstützen. Auch Jordanien teilte mit, iranische Raketen und Drohnen am Dienstagabend abgefangen zu haben.

Nach einem iranischen Raketenangriff auf Israel inspizieren Jugendliche im besetzten Westjordanland die Überreste eines Projektils. Foto: ZAIN JAAFAR/AFP via Getty Images

Menschen suchen am 1. Oktober 2024 in Tel Aviv unter einer Brücke Schutz, nachdem Luftalarm in Zentralisrael ausgelöst wurde. Foto: JACK GUEZ/AFP via Getty Images

19:50 Uhr: Bundesregierung verurteilt iranische Angriffe auf Israel „auf das Allerschärfste“

Die Bundesregierung hat die iranischen Raketenangriffe auf Israel „auf das Allerschärfste“ verurteilt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte am Dienstagabend im Online-Dienst X: „Iran muss den Angriff sofort einstellen.“ Er führe die Region „weiter an den Abgrund“.

Auch Frankreichs Regierungschef Michel Barnier warnte vor einer weiteren „Eskalation“ im Nahen Osten. Er nannte die Lage vor Abgeordneten in Paris „extrem ernst“. In der französischen Hauptstadt sollte der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat unter der Führung von Präsident Emmanuel Macron zusammenkommen.

19:40 Uhr: Biden ordnet Abschuss iranischer Raketen durch US-Armee an

Angesichts der Raketenangriffe aus dem Iran auf Israel hat US-Präsident Joe Biden die Armee seines Landes angewiesen, Israel zu Hilfe zu kommen und iranische Raketen abzuschießen. Das erklärte das Weiße Haus am Dienstag in Washington.

19:27 Uhr:  Deutscher Botschafter: Schrecklicher Terroranschlag in Jaffa

Kurz vor Beginn der iranischen Raketenangriffe auf Israel kam es zu einem Schusswaffen-Angriff in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv. Dabei seien nach jüngsten Angaben der Polizei mindestens vier Menschen getötet worden. Zwei „Terroristen“ seien „neutralisiert“ worden, teilte die Polizei in einer Erklärung weiter mit. Neben den vier toten Zivilisten gebe es zudem sieben Verletzte.

Der Angriff ereignete sich im Stadtviertel Jaffa. Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie die beiden Angreifer aus einer Straßenbahn ausstiegen und mit Schnellfeuerwaffen auf Menschen schossen. Die Polizei hatte ursprünglich von sieben Verletzten bei dem „mutmaßlich terroristischen Angriff“ in Tel Aviv gesprochen.

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert meldet aus Israel: „Schwerer Abend in Israel: Ein schrecklicher Terroranschlag in Jaffa hat mehrere Menschenleben gefordert, und Israel wird von Hunderten iranischen Raketen angegriffen. In unseren Schutzräumen hören wir lautere Explosionen als je zuvor. Bitte bleibt alle in Sicherheit!“

18:40 Uhr: Iranische Staatsmedien bestätigen Raketenangriff auf Israel

Der Iran hat nach Angaben von Staatsmedien am Dienstag Raketen auf Israel abgefeuert. Die Nachrichtenagentur Irna berichtete von einem „Raketenangriff auf Tel Aviv“. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.

Zuvor hatte bereits die israelische Armee den Beginn eines iranischen Angriffs auf Israel verkündet. In ganz Israel sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X mit. Die Armee hatte die Menschen in Israel davor aufgerufen, sich auf einen „groß angelegten“ iranischen Angriff vorzubereiten und sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.

16:50 Uhr: USA: Iran bereitet Raketenangriff gegen Israel vor

Die US-Regierung warnt vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ Raketenangriff des Iran auf Israel. Dafür gebe es Hinweise, heißt es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur in Washington vorliegt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben. „Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu schützen“, erklärte der Regierungsvertreter.

Auch der israelische Militärsprecher Daniel Hagari berichtete, die USA hätten Israel über Anzeichen für einen iranischen Raketenangriff informiert. „Unsere Luftabwehrsysteme sind vollständig vorbereitet und Flugzeuge der israelischen Luftwaffe patrouillieren derzeit am Himmel“, sagte er. Aktuell habe Israel aber noch keine solche Bedrohung festgestellt. Verteidigungsminister Joav Galant beriet am Abend nach Angaben seines Büros mit Generalstabschef Herzi Halevi und hochrangigen Beamten über die Lage.

Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.

16:20 Uhr: USA schicken Tausende Soldaten in Krisenregion

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah verstärken die USA ihre Streitkräfte im Nahen Osten um mehrere tausend Soldaten. Der Aufenthalt bereits stationierter Einheiten werde verlängert und diejenigen, die eigentlich als Ersatz vorgesehen waren, würden nun als Verstärkung hinzukommen, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag in Washington. Dies bedeute „zusätzlich einige tausend“ Soldaten. Diese Einheiten verfügten über eine Reihe von Kampfflugzeugen, darunter Jets vom Typ F-16 und F-22.

15:28 Uhr: Sechs Tote bei israelischem Angriff auf Palästinenser-Lager im Libanon

Bei einem israelischen Angriff im größten palästinensischen Flüchtlingslager des Landes sind nach Angaben libanesischer Staatsmedien sechs Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien drei Kinder und der Sohn eines palästinensischen Kämpfers, meldete die Nachrichtenagentur NNA.

Ein Vertreter der Lagerbehörden in Sidon im Südlibanon hatte der Nachrichtenagentur AFP zuvor gesagt, dass bei dem Angriff das Haus des Sohnes von Munir Makdah getroffen wurde. Makdah gilt als Anführer des libanesischen Zweigs des bewaffneten Flügels der Palästinenserpartei Fatah.

Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur NNA wurden neben Makdahs Sohn Hassan dessen Frau sowie eine weitere Frau und drei Kinder getötet. Ob Munir Makdah sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Haus befand, war zunächst unklar.

14:47: Israels Verteidigungsminister informiert US-Kollegen über Armee-Einsatz im Libanon

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hat seinen US-Kollegen Lloyd Austin über den Bodeneinsatz der israelischen Armee im Südlibanon informiert.

Gallant habe Austin über die „gezielten Angriffe“ in der vergangenen Nacht gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz in Kenntnis gesetzt, teilte sein Ministerium mit.

14:30 Uhr: Hisbollah dementiert Eindringen israelischer Einheiten im Libanon

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz dementierte am Dienstag jegliches Eindringen israelischer Einheiten auf libanesisches Gebiet. Die israelischen Behauptungen seien „falsch“, sagte ein Sprecher dem Sender Al-Dschasira.

Es habe noch keine direkten Gefechte am Boden zwischen Hisbollah-Kämpfern und israelischen Streitkräften gegeben.

Eine Quelle im libanesischen Militär betonte ebenfalls, dass „kein Eindringen feindlicher Kräfte auf libanesisches Territorium beobachtet“ worden sei.

Zuvor hatte bereits die UN-Beobachtermission im Libanon (Unifil) erklärt, es gebe „derzeit kein Eindringen am Boden“.

13:29 Uhr: Israel ruft in 27 Gebieten im Südlibanon zur Evakuierung auf

Das israelische Militär hat die Bewohner von 27 Gebieten im Süd-Libanon zur Evakuierung aufgerufen.

Die israelischen Streitkräfte „wollen Ihnen keinen Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser verlassen“, erklärte ein Armeesprecher am Dienstag im Onlinedienst X. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr“, fügte er hinzu.

Der Sprecher forderte die betroffenen Menschen auf, sich „sofort“ auf den Weg an das nördliche Ufer des Flusses Al-Awali nördlich der Küstenstadt Sidon zu machen.

12:10 Uhr: Türkei verurteilt Israels Bodenoffensive als illegal

Das türkische Außenministerium verurteilt Israels Bodenoffensive im Libanon als illegalen Besatzungsversuch. Die territoriale Integrität des Libanon werde dadurch verletzt.

Der Einsatz müsse sofort mit einem Abzug Israels aus dem Libanon beendet werden. Die Türkei unterstellt Israel, mit der nun begonnenen Bodenoffensive auf eine Besetzung des Libanons abzuzielen.

Auch die Stabilität und Sicherheit der anderen Länder in der Region werde gefährdet, hieß es vom türkischen Außenministerium. Es sei sehr wahrscheinlich, dass durch die Kämpfe eine neue Flüchtlingswelle ausgelöst werde. Der UN-Sicherheitsrat müsse im Einklang mit dem Völkerrecht tun, „was nötig ist“.

11:00 Uhr: UNO bittet um 426 Millionen Dollar für Nothilfe für Vertriebene im Libanon

Die libanesische Regierung und das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) haben am Dienstag einen Nothilfeaufruf gestartet, um 426 Millionen Dollar (381 Millionen Euro) für Vertriebene im Libanon zu sammeln.

Wie es in dem Aufruf des libanesischen Regierungschefs Nadschib Mikati und des UN-Nothilfekoordinators für den Libanon, Imran Riza, heißt, wird das Geld „dringend“ benötigt, um der Zivilbevölkerung zu helfen, „die von dem eskalierenden Konflikt und der daraus resultierenden humanitären Krise im Libanon betroffen ist“.

Nach einem israelischen Luftangriff steigt am 1. Oktober 2024 Rauch über dem südlibanesischen Dorf Arnoun auf. Foto: -/AFP via Getty Images

Nadschib sagte bei einem Treffen mit UN-Vertretern, sein Land befinde sich in einer „der gefährlichsten Phasen in seiner Geschichte“.

Etwa eine Million Menschen seien durch den „verheerenden Kriege, den Israel im Libanon führt“, vertrieben worden, sagte Mikati laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur. Der Libanon brauche „dringend mehr Hilfe“, um die Vertriebenen weiter versorgen zu können.

10:45 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Beirut und Tel Aviv

Angesichts der Spannungen in Nahost passt die Lufthansa erneut ihren Flugplan an. Die Fluggesellschaft verlängerte ihren Flugstopp nach Beirut im Libanon nach Angaben vom Dienstag bis Ende November, zuvor waren die Flüge bis zum 26. Oktober ausgesetzt.

Ebenfalls verlängert wird der Mitteilung der größten deutschen Airline zufolge der Flugstopp nach Tel Aviv in Israel bis zum 31. Oktober.

Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran bleiben demnach zunächst bis einschließlich den 14. Oktober gestrichen. Die Lufthansa Group beobachte die Situation „weiterhin genauestens und wird die Lage in den kommenden Tagen weiter bewerten“, hieß es weiter.

Zu der Gruppe gehören auch die Fluggesellschaften Eurowings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airline.

10:32 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels

In Tel Aviv und anderen Städten im Zentrum Israels ist am Dienstag Raketenalarm ausgelöst worden.

Die israelische Armee erklärte, in Zentralisrael hätten „nach dem Abfeuern von Geschossen aus dem Libanon“ die Sirenen geheult. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren in Tel Aviv auch Explosionen zu hören.

9:34 Uhr: Israels Armee meldet „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon

Israels Armee hat „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon gemeldet. Die Armee, die nach eigenen Angaben in der Nacht einen „begrenzten und gezielten“ Bodeneinsatz gegen die Hisbollah-Miliz im Südlibanon gestartet hatte, erklärte am Dienstag, in der Region gebe es „schwere Gefechte“.

Armeesprecher Avihai Adraee warnte die Menschen im Libanon in einer auf arabisch verfassten Mitteilung im Onlinedienst Telegram davor, mit Fahrzeugen in den Süd-Libanon zu fahren. Der Sprecher warf der Hisbollah vor, in der Region Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“ zu missbrauchen.

8:37 Uhr: Hisbollah feuert Geschosse auf den Norden Israels ab

Nach Beginn begrenzter israelischer Bodeneinsätze gegen Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon sind mehrere Geschosse aus dem Nachbarland auf den Norden Israels abgefeuert worden.

Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in unbewohnten Gebieten abgestürzt, teilte das israelische Militär am Dienstag mit. In den Gegenden um die Ortschaften Metula und Avivim war demnach zuvor Luftalarm ausgelöst worden.

Die Hisbollah erklärte, sie habe zwei Mal israelische Soldaten in Metula angegriffen. Sie habe „vorrückende Soldaten des Feindes in Metula mit Artilleriegranaten“ ins Visier genommen, teilte die Miliz mit.

In derselben Gegend sei zudem eine „Versammlung feindlicher Soldaten“ mit Raketen angegriffen worden, hieß es in einer zweiten Mitteilung. Die Ortschaft Metula liegt an der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon.

6:00 Uhr: US-Verteidigungsminister warnt Iran vor „ernsten Konsequenzen“ bei Angriff auf Israel

Die US-Regierung hat den Iran vor einem möglichen direkten Angriff auf Israel gewarnt.

Nach dem Beginn eines „gezielten“ israelischen Bodeneinsatzes im Südlibanon habe er seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant Washingtons Unterstützung beim „Zerlegen der Angriffsinfrastruktur“ der pro-iranischen Hisbollah-Miliz entlang der Grenze zum Libanon angeboten, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X.

Den Hisbollah-Unterstützer Iran warnte Austin vor „ernsten Konsequenzen“ im Falle eines direkten Angriffs auf Israel.

3:00 Uhr: London chartert Linienflug für ausreisewillige britische Staatsbürger im Libanon

Wegen der höchst angespannten Sicherheitslage im Libanon hat Großbritannien einen Linienflug gechartert, um seine Staatsbürger aus dem Libanon auszufliegen.

Außenminister David Lammy begründete den Schritt in einer von seinem Ministeriums am Montagabend veröffentlichten Erklärung damit, dass die Sicherheit der ausreisewilligen britischen Staatsbürger im Libanon weiterhin „oberste Priorität“habe. Besonders gefährdete Briten würden dabei bevorzugt behandelt.

Der Abflug der Maschine ist demnach für Mittwoch vom Rafic Hariri International Airport in der libanesischen Hauptstadt Beirut geplant. Je nach Bedarf würden weitere Flüge eingesetzt. Es sei von „entscheidender Bedeutung“, dass Briten den Libanon „jetzt verlassen“, hieß es in der Erklärung weiter. Eine spätere Evakuierung sei „möglicherweise nicht garantiert“.

2:10 Uhr: Israel beginnt im Libanon Bodenoffensive gegen Hisbollah

Israel hat im Libanon gegen die Hisbollah-Miliz eine Bodenoffensive begonnen. Das teilte die Armee am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X mit. Vor einigen Stunden habe man „mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon“ begonnen.

Ein Feuer in der Gegend des libanesischen Dorfes Adaisseh während der israelischen Bombardierung am 1. Oktober 2024. Foto: Jalaa Marey/AFP via Getty Images

Diese Ziele der proiranischen Schiiten-Miliz befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar.

Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet, hieß es weiter. Israel will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.

Auf Israel flogen auch am frühen Dienstagmorgen Raketen. Die Armee teilte auf Telegram mit, in der Gegend von Meron in Nordisrael seien etwa zehn Geschosse abgefangen worden. Einige seien im offenen Gelände abgestürzt. Zudem habe die Luftabwehr vor Kurzem eine Drohne Dutzende Kilometer vor der Küste Zentralisraels abgefangen, hieß es weiter.

2:00 Uhr: Sicherheitskreise: Raketenangriff auf US-Militärstützpunkt im Irak

Im Irak ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein US-Militärstützpunkt nahe des Flughafens der Hauptstadt Bagdad Ziel eines Raketenangriffs geworden.

Der Truppenstützpunkt Victory am Flughafen Bagdad sei am frühen Dienstagmorgen mit drei Raketen beschossen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen. Zwei der Raketen wurden demnach von den speziellen Verteidigungsanlagen des Stützpunktes abgeschossen, die dritte schlug nahe des Hauptquartiers des Anti-Terror-Kommandos ein.

Eine zweite Sicherheitsquelle bestätigte die Angaben und fügte hinzu, dass es keine Verletzten gegeben habe. Zudem hätten die Raketen den Flugverkehr nicht beeinträchtigt.

+++ Montag, 30. September +++

22:16 Uhr: Rätselraten um israelische Bodentruppen im Libanon

Israel hat Washington nach Angaben der US-Regierung über begrenzte Einsätze des Militärs an der libanesischen Grenze informiert. Israel habe mitgeteilt, dass es sich dabei um „begrenzte Operationen“ handele, die sich auf „die Infrastruktur der Hisbollah in der Nähe der Grenze“ konzentrierten, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Er sagte, es bleibe Israel überlassen, „über seine militärischen Operationen“ zu informieren. Ob damit erste kleinere und begrenzte Bodeneinsätze auf der libanesischen Seite der Grenze gemeint waren, wie manche Medien dies interpretierten, war nicht klar.

Fast zeitgleich mit den Angaben des US-Außenamtssprechers veröffentlichte die israelische Armee eine Mitteilung, wonach sie in drei Grenzorten im Norden Israels eine „militärische Sperrzone“ errichtet hat. Betroffen seien die Gebiete um Metula, Misgav Am und Kfar Giladi. „Das Betreten dieser Zone ist verboten“, hieß es in der Mitteilung der Armee.

Israelische Panzer stationiert in der oberen Galiläa, 30. September 2024, während die Eskalation mit der Hisbollah weiter anhält. Foto: Erik Marmor/Getty Images

US-Medienberichten zufolge plant Israel eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon. Diese könnte bereits binnen Stunden beginnen, berichteten die „Washington Post“ und der Sender CBS unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten. US-Präsident Joe Biden bestätigte die Berichte in einem Austausch mit Journalistinnen und Journalisten nicht direkt.

Davor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, dass israelische Spezialkräfte bereits kleine, gezielte Vorstöße in den Süden des Libanons unternommen haben sollen. Die israelische Armee äußerte sich dazu bisher nicht. Ziel der Vorstöße sollte laut dem unbestätigten Bericht sein, eine mögliche Bodenoffensive vorzubereiten.

22:10 Uhr: Hisbollah zu Bodenoffensive: Wir sind bereit

Erstmals nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan meldete sich die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort und signalisierte ihre Kampfbereitschaft. „Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet“, sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit.“ Wer die Hisbollah anführen soll, sagte er nicht.

21:41 Uhr: Bundeswehr evakuiert Botschaftspersonal aus Beirut

Eine Bundeswehr-Maschine mit Personal der deutschen Botschaft im Libanon ist in Deutschland angekommen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Montagabend, die Maschine aus Beirut sei am Hauptstadtflughafen BER gelandet. Sie war demnach zuvor in die libanesische Hauptstadt geflogen, um besonders gefährdete Deutsche sowie Angehörige von Botschaft und deutschen Mittlerorganisationen auszufliegen.

Zuvor hatten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt, dass „nicht dringend benötigtes Personal“ sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausgeflogen werden sollten. Auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige sollten mitgenommen werden.

Ein Wohnblock in Beirut, Libanon, liegt nach einem israelischen Luftangriff am 30. September 2024 teilweise in Trümmern. Foto: Carl Court/Getty Images

21:11 Uhr: Sprecher: UN-Friedenstruppen im Libanon können nicht patrouillieren

Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Libanon können angesichts der Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz nach Angaben der UNO derzeit keine Patrouillen ausführen. Wegen der Intensität des Raketenbeschusses „können sie nicht patrouillieren“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Montag in New York.

Die Unifil-Blauhelme blieben im Einsatzgebiet der Mission in Stellung, teilte Dujarric mit. Die Intensität der Kämpfe schränke jedoch ihre Bewegungsfreiheit ein sowie ihre Fähigkeit, ihre Aufgaben zu erfüllen.

17:57 Uhr: Biden zu Plänen für eine Bodenoffensive im Libanon: Israel sollte „aufhören“

US-Präsident Joe Biden hat seine deutliche Ablehnung einer möglichen Bodenoffensive des israelischen Militärs im Libanon zum Ausdruck gebracht. Er sei sich der Lage sehr bewusst und sehr dafür, „dass sie aufhören“, antwortete Biden am Montag auf die Frage, ob er von den Berichten über israelische Pläne für einen begrenzten Bodeneinsatz Bescheid wisse. „Wir sollten jetzt eine Waffenruhe haben“, sagte der US-Präsident weiter.

16:29 Uhr: Weiterer Eilantrag zu Waffenexporten nach Israel scheitert vor Berliner Gericht

Ein weiterer Eilantrag mehrerer Palästinenser aus dem Gazastreifen zu künftige Waffenexporten nach Israel ist vor dem Berliner Verwaltungsgericht gescheitert. Die Antragsteller wollten die Bundesregierung dazu verpflichten lassen, sie zeitnah nach einer Genehmigung von Lieferungen darüber zu informieren, wie das Gericht am Montag mitteilte. Der Antrag wurde aber für unzulässig erklärt.

Dritte hätten keinen Anspruch darauf, eine Behörde im Vorhinein zur Auskunft über etwaige Genehmigungen zu verpflichten, deren tatsächliche und rechtliche Umstände noch ungewiss seien. Ein solcher „Rechtsschutz auf Vorrat“ sei nicht vorgesehen.

Umso mehr gelte das für Entscheidungen, die in den Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung fielen, führte das Gericht aus. Dazu zählten künftige Genehmigungen des Bundeswirtschaftsministeriums nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz für den Export von Kriegswaffen.

15:03 Uhr: Libanesischer Regierungschef fordert Waffenruhe

Der libanesische Ministerpräsident Naschib Mikati hat eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz gefordert. „Der Schlüssel zur Lösung ist die Beendigung der israelischen Aggression gegen den Libanon“, hieß es in einer Erklärung Mikatis, die am Montag nach einem Treffen des libanesischen Regierungschefs mit dem französischen Außenminister Jean-Noel Barrot in Beirut veröffentlicht wurde.

Mikati unterstützte demnach bei der Begegnung einen in der vergangenen Woche lancierten Aufruf der USA und Frankreichs zu einer 21-tägigen Feuerpause in dem Konflikt zwischen Israel und der im Libanon ansässigen Hisbollah-Miliz.

Ferner bezeichnete der libanesische Ministerpräsident die Anwendung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats als „Priorität“. Durch die Resolution war im Jahr 2006 der damalige Krieg zwischen Israel und der Hisbollah beendet worden. Sie sieht vor, dass im libanesischen Grenzgebiet zu Israel nur UN-Blauhelmtruppen und die libanesische Armee stationiert sein dürfen.

12:00 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Nasrallahs Tod wichtige Etappe, aber nicht die letzte

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat klargestellt, dass mit der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah der Kampf gegen die pro-iranische Miliz nicht zu Ende ist.

„Die Eliminierung von Nasrallah ist eine wichtige Etappe, aber nicht die letzte“, sagte Gallant beim Besuch einer israelischen Panzer-Einheit an der Grenze zum Libanon. „Um die Rückkehr der Gemeinden im Norden Israels sicherzustellen, werden wir all unsere Kapazitäten einsetzen.“

Gallant fügte hinzu, es kämen alle „notwendigen Mittel“ zum Einsatz – außer der Luftwaffe bei Bedarf auch die Marine und Bodentruppen. Damit nährte der Verteidigungsminister die Angst vor einer israelischen Bodenoffensive im Libanon.

Iraner zeigen ihre Unterstützung für den getöteten Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah auf dem Palästina-Platz. Foto: Atta Kenare/AFP via Getty Images

Tod nach israelischem Luftangriff am Freitag

Hisbollah-Chef Nasrallah und weitere hochrangige Vertreter der pro-iranischen Miliz waren am Freitag bei einem israelischen Luftangriff in einem südlichen Vorort von Beirut getötet worden.

Seit einer Woche fliegt Israel massive Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon. Auch der Hisbollah-Beschuss auf Israel aus dem Libanon nahm in den vergangenen Tagen weiter zu.

Die israelische Armee bestätigte am Montag die Tötung des ranghöchsten Vertreters der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Libanon. Fatah Scharif sei in der Nacht zu Montag „eliminiert“ worden, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Er sei verantwortlich gewesen „für die Koordinierung von terroristischen Aktivitäten der Hamas im Libanon mit Hisbollah-Einsatzkräften“ und habe die Bemühungen der Hamas im Libanon um Waffen und Kämpfer geleitet.

Die Armee fügte hinzu, dass sie und der israelische Geheimdienst Schin Bet weiter gegen jeden vorgingen, „der eine Bedrohung für die Zivilisten im Staat Israel darstellt“.

Hamas bestätigt Tod ihres höchsten Libanon-Vertreters

Zuvor hatte schon die Hamas mitgeteilt, dass ihr höchster Vertreter im Libanon, Fatah Scharif Abu Al-Amin, bei einem Angriff auf sein Haus im palästinensischen Flüchtlingslager al-Bass im Süden des Libanon getötet worden sei.

Das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass Scharif ein UNRWA-Mitarbeiter gewesen sei. Er sei im März in unbezahlten Urlaub geschickt worden und es sei eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet worden auf Grundlage von Anschuldigungen „bezüglich seiner politischen Aktivitäten“.

Ein Sprecher der israelischen Armee sagte AFP dazu: „Tagsüber war er der Präsident der UNRWA-Lehrergewerkschaft, nachts war er Chef der Hamas im Libanon.“

Mit Material von Agenturen



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion