Nach Video von Schüssen aus Auto: Kroatiens Vize-Regierungschef tritt zurück
Der kroatische Vize-Regierungschef Josip Dabro ist nach der Veröffentlichung eines Videos, das ihn beim Schießen aus einem fahrenden Auto zeigt, zurückgetreten.
„Ich reiche hiermit meinen unwiderruflichen Rücktritt ein“, erklärte Dabro am Samstag im Online-Netzwerk Facebook. „Ich bin mir bewusst, dass diese Umstände eine zusätzliche Belastung für die Regierung und meine Partei darstellen“, schrieb der stellvertretende Regierungschef, der eine leitende Funktion in der Partei Heimatbewegung (DP) inne hat.
„Meine persönliche Situation sollte die Regierung und das Ministerium nicht von ihren Prioritäten ablenken oder notwendige Reformen verzögern“, fügte Dabro hinzu.
Zweiter Problemfall in der Regierung Plenkovic
Das von der Tageszeitung „Jutarnji List“ Anfang der Woche veröffentlichte Video zeigt Dabro auf dem Beifahrersitz eines Autos. Er singt zu lauter Musik und feuert mit einer Pistole Schüsse in die Dunkelheit ab. Lichter in der Ferne scheinen auf bewohntes Gebiet hinzuweisen.
Damit wird das Kabinett des konservativen Regierungschefs Andrej Plenkovic durch einen weiteren Vorfall belastet. Im November war bereits Gesundheitsminister Vili Bros wegen Korruptionsvorwürfen entlassen worden.
Der 42-jährige Dabro hatte in Plenkovics Regierung das Amt des Landwirtschaftsministers inne.
Ein „unangemessenes“ Video
In seiner ersten Reaktion auf die Veröffentlichung des Videos hatte Dabro am Freitagabend erklärt, die Aufnahme sei mehrere Jahre alt und es habe sich um Schießübungen gehandelt, wie die Nachrichtenagentur Hina berichtete.
Die Regierung bezeichnete am Freitagabend Dabros Verhalten als „unangemessen und verantwortungslos“. Die Partei HDZ von Plenkovic war im Mai 2024 eine Koalition mit der Heimatbewegung eingegangen. Die Heimatbewegung vertritt migrations- und LGBTQ-feindliche Ansichten.
Der Vorsitzende der Heimatbewegung, Ivan Penava, erklärte, die Koalition bleibe „stabil“. Das Video sei „privat und wurde an Leute geschickt, von denen Herr Dabro dachte, sie seien seine Freunde“, erklärte er. Dabro habe „zu keinem Zeitpunkt das Leben von irgendjemandem in Gefahr gebracht“. (afp/red)
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