Nach Tod seiner Schwägerin: Urgestein der Republikaner gibt seinen Posten im US-Senat auf

Der Republikaner Mitch McConnell will im November als Fraktionschef im US-Senat zurücktreten, obwohl er das trotz seines hohen Alters lange nicht in Erwägung gezogen hatte. Der Tod seiner Schwägerin habe ihn zum Nachdenken gebracht.
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Der Mehrheitsführer im US-Senat, Mitch McConnell.Foto: Stefani Reynolds-Pool/Getty Images
Von 29. Februar 2024

Der am längsten amtierende Fraktionschef in der Geschichte des US-Senats gibt seinen Posten auf. Der 82-jährige Mitch McConnell sitzt seit Jahrzehnten als Senator in der Parlamentskammer und ist aktuell Minderheitsführer der Republikaner.

„Als ich darüber nachdachte, wann ich dem Senat diese Nachricht überbringen würde, stellte ich mir immer einen Moment vor, in dem ich zufrieden und klar auf meine getane Arbeit blicken kann“, sagte McConnell im Senatssaal, kurz nachdem die Nachricht bekannt wurde.

„Ein Moment, in dem ich mir sicher bin, dass ich dazu beigetragen habe, die Ideale zu bewahren, an die ich so sehr glaube. Dieser Moment ist heute gekommen“, so der Republikaner. McConnell will aber weiter normaler Senator bleiben, bis seine Amtszeit im Januar 2027 endet.

Tod der Schwägerin

Der Tod seiner Schwägerin Angela Chao vor knapp drei Wochen veranlasste den Politiker nach eigenen Angaben dazu, seine Situation neu zu überdenken. „Vielleicht ist es Gottes Art, dich auf deinem eigenen Lebensweg daran zu erinnern, dem im Leben Priorität einzuräumen, was wir unausweichlich hinterlassen werden“, sagte er.

Angela Chao war die Geschäftsführerin der Reederei Foremost Group mit Sitz in New York, die ihr Vater Dr. James S.C. Chao gegründet hatte. Vor einigen Wochen wurde sie tot in ihrem Auto auf einer Privatranch in Texas aufgefunden. Ihr Wagen war in einem Teich versunken. Nähere Details über die Umstände ihres mysteriösen Todes sind nicht bekannt.

Während seiner Rede blickte McConnell auch kurz auf die Vergangenheit zurück. „Die Wahrheit ist, als ich hierherkam, war ich einfach froh, wenn sich jemand an meinen Namen erinnerte. Präsident Reagan nannte mich Mitch O’Donald.“

Schwierige Beziehung zu Trump

McConnell ist das einzige Mitglied in der republikanischen Führungsriege, welches ein angespanntes Verhältnis zu Präsident Trump hat und ihn nicht unterstützt. Er ist seit 1985 im Senat und steht 2026 zur Wiederwahl. Allerdings ist nicht bekannt, ob er erneut kandidieren wird. In einer offensichtlichen Anspielung auf seine Kritiker betonte er jedoch: „Ich werde in nächster Zeit nirgendwo hingehen.“

„Es gibt viele Herausforderungen, die wir im Dienst an das amerikanische Volk bewältigen müssen. Ich werde mich jeder einzelnen mit voller Kraft und Aufmerksamkeit widmen“, so der Politiker. „Ich habe noch genug Benzin im Tank, um meine Kritiker gründlich zu enttäuschen und ich beabsichtige, dies mit all dem Enthusiasmus zu tun, an den sie sich gewöhnt haben.“

Aber was die Führung der Republikaner im Senat betrifft, sagte er: „Es ist Zeit für die nächste Führungsgeneration.“

Auf eine Epoch-Times-Frage im September 2023 erklärte McConnell noch, dass er trotz zweier kurzer gesundheitlicher Zwischenfälle, bei denen er plötzlich erstarrte und nicht mehr sprechen konnte, nicht vorhatte, als Senator oder Führer der Republikaner zurückzutreten.

Senat klatscht Beifall

Nach seiner Ansprache im Senat standen die Senatoren auf und klatschten Beifall zu seiner Entscheidung. Als mögliche Kandidaten für seine Nachfolge zählen die Republikaner John Barrasso und John Thune. Bevor McConnell in den Senat einzog, war er Richter/Geschäftsführer von Jefferson County und arbeitete unter Präsident Gerald Ford im Justizministerium.

Mehrere Kongressmitglieder gratulierten McConnell zu seinem Schritt und würdigten seinen Beitrag zur Politik. „Wir werden viele Gelegenheiten haben, McConnell für seine Führung und Arbeit für unsere Konferenz der Republikaner zu danken. Ich habe 39 Jahre lang mit Mitch zusammengearbeitet. Er ist ein alter Freund und Beschützer der Institution des Senats“, schrieb Senator Chuck Grassley auf X, früher Twitter.

„@LeaderMcConnell war ein außergewöhnlicher Führer des US-Senats und sein Einfluss und sein Vermächtnis werden für Generationen weiterleben. Ich freue mich darauf, weiterhin mit dem Senior Senator von Kentucky zusammenzuarbeiten, um positive Veränderungen für unsere Wähler im gesamten Commonwealth zu bewirken“, schrieb der Republikaner Andy Barr auf X.

„Danke, @LeaderMcConnell, für Ihre unerschütterliche Führung und Ihr Engagement für konservative Prinzipien. Ihre Freundschaft ist von unschätzbarem Wert und Ihr tiefer Respekt für die Institution des Senats inspiriert mich und unzählige andere“, schrieb Senatorin Shelley Moore Capito auf X.

(Mit Material von The Epoch Times)



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