Nach Telefonat mit Selenskyj: Trump sieht Bemühungen um Waffenruhe „auf Kurs“

Nachdem Trump sowohl mit Putin als auch mit Selenskyj telefoniert hat, befürworteten beide Staatschefs vorerst, 30 Tage lang keine Infrastruktur anzugreifen. Weitere Gespräche über eine Waffenruhe sind geplant.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, spricht während einer Pressekonferenz im James Brady Press Briefing Room im Weißen Haus.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, spricht während einer Pressekonferenz im James Brady Press Briefing Room im Weißen Haus.Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Epoch Times19. März 2025

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US-Präsident Donald Trump hat sich nach getrennten Gesprächen mit dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich über die Chancen auf eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gezeigt. „Wir sind sehr auf Kurs“, erklärte Trump am Mittwoch in seinem Onlinedienst Truth Social nach einem Telefonat mit Selenskyj.

Der ukrainische Staatschef erklärte, er habe ein „positives, sehr substanzielles und offenes“ Gespräch mit Trump geführt und sei bereit, die Angriffe auf Russland teilweise einzustellen.

„Einer der ersten Schritte für eine vollständige Beendigung des Krieges könnte das Einstellen von Angriffen auf die Energie- und weitere zivile Infrastruktur sein“, schrieb Selenskyj im Onlinedienst X.  Dieser habe ihn bei dem Telefonat mit Trump unterstützt. „Die Ukraine hat bestätigt, dass wir bereit sind, dies umzusetzen“, fügte er hinzu. Trump hatte den Vorschlag im Telefonat mit Selenskyj eingebracht.

Kraftwerke als Sicherheitsgarantie

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte nach dem Gespräch, Trump habe eine Übernahme ukrainischer Kraftwerke durch die USA ins Spiel gebracht. „Der beste Schutz“ für die ukrainische Energieinfrastruktur wäre es, wenn diese sich im Besitz der USA befände, sagte Leavitt.

Der US-Präsident habe Selenskyj zudem zugesagt, dafür zu sorgen, dass die Ukraine mehr Unterstützung für ihre Luftverteidigung von den europäischen Verbündeten erhalte. Zudem hätten die Präsidenten einen „engen Informationsaustausch“ zwischen den Streitkräften vereinbart, fügte Leavitt hinzu.

Russland stimmt auch zu

Trump selbst erklärte in seinem Onlinedienst Truth Social, das Gespräch mit Selenskyj sei „sehr gut“ verlaufen. Ausgehend von seinem Telefonat mit Putin am Dienstag habe er mit dem ukrainischen Präsidenten darüber gesprochen, wie die „Forderungen und Bedürfnisse“ der Ukraine und Russlands „aufeinander abgestimmt“ werden könnten.

Trump und Putin hatten anderthalb Stunden miteinander telefoniert und über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Putin sagte dabei laut Kreml eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu. Einer von den USA und der Ukraine vorgeschlagenen umfassenden Waffenruhe stimmte der russische Präsident dagegen nicht zu.

Gegenseitige Angriffe

Wenige Stunden nach dem Telefonat zwischen dem russischen und dem US-Präsidenten griffen Russland und die Ukraine sich gegenseitig an. Russland griff in der Nacht zum Mittwoch nach ukrainischen Angaben mit sechs Raketen und 145 Drohnen an. Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in der Region Sumy wurde demnach ein Mensch getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt. Zudem wurden laut Verteidigungsministerium zwei Krankenhäuser zerstört.

Laut der ukrainischen Bahngesellschaft wurde in der Region Dnipropetrowsk im Zentrum des Landes auch eine Energie-Infrastrukturanlage von Drohnen getroffen. „So viel zu einer Pause bei Angriffen auf den Energiesektor oder eine Energiewaffenruhe durch den Feind!“, kommentierte die Bahngesellschaft.

Auch Russland warf der Ukraine vor, die diplomatischen Bemühungen durch Angriffe zu untergraben. Moskau meldete ebenfalls ukrainische Drohnenangriffe, die einen Brand in einem Öllager in der Region Krasnodar im Südwesten des Landes verursachten.

Weitere Gespräche

Selenskyj zufolge könnten die Gespräche mit US-Vertretern über eine Waffenruhe mit Russland „in den kommenden Tagen“ fortgeführt werden. Die zweite Verhandlungsrunde soll wie auch die erste in der vergangenen Woche in der saudi-arabischen Stadt Dschidda stattfinden.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte zuvor im US-Sender Bloomberg gesagt, die Gespräche könnten am Montag wiederaufgenommen werden. Wer an den Gesprächen neben US-Außenminister Marco Rubio und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz teilnehmen soll, blieb offen. Witkoff sagte weiter, eine Waffenruhe könne womöglich „innerhalb weniger Wochen“ erreicht werden. Zudem sei ein Treffen zwischen Trump und Putin „wahrscheinlich“, fügte er hinzu, ohne einen Zeitpunkt zu nennen.

Der russische Regierungssprecher Peskow sagte zu den nächsten Gesprächsrunden zwischen Russland und den USA, hierüber würden am Donnerstag und Freitag weitere Vereinbarungen zwischen beiden Seiten getroffen. (afp/tp)



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