Nach Stichwaffen-Angriffen: London verschärft Regeln für Messerkauf im Internet

Vor allem Jugendliche sollen in Großbritannien zukünftig schwieriger an potenzielle Stichwaffen im Internet gelangen. London teilte am Mittwoch eine Verschärfung für Vorschriften für den Messerverkauf mit.
Titelbild
Parlamentsgebäude in London.Foto: Elena Zolotova/iStock
Epoch Times19. Februar 2025

Nach mehreren tödlichen Angriffen mit Stichwaffen sollen in Großbritannien die Vorschriften für den Messerkauf verschärft werden. Es solle vor allem für Jugendliche schwerer werden, im Internet potenzielle Stichwaffen zu erwerben, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit.

Sie reagiert damit auf mehrere schwerere Angriffe durch Jugendliche – unter anderem erstach im vergangenen Jahr ein 17-Jähriger drei Mädchen im Alter zwischen sechs und neun Jahren bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs.

„Es ist erschreckend, wie einfach es für junge Menschen ist, online an Messer zu gelangen, obwohl dadurch Kinder sterben und Familien und Gemeinschaften zerstört werden“, erklärte Innenministerin Yvette Cooper. Um dies zu ändern, sollen vor allem die Vorschriften zur Überprüfung des Messerkauf-Mindestalters von 18 Jahren verschärft und die Strafen für Verstöße dagegen erhöht werden.

Händler verpflichtet, Kauf von „verdächtigen“ Messern zu melden

Konkret werden durch das von der Regierung vorgelegte neue Gesetz Händler verpflichtet, den Kauf von „verdächtigen“ Messern und etwaige Massenkäufe von mutmaßlichen Stichwaffen bei den Behörden zu melden.

Nach den bisher geltenden Regeln müssen Einzelhändler das Alter des Kunden bei einem Verkauf direkt überprüfen, bei Online-Verkäufen muss dies erst bei der Abholung oder Lieferung erfolgen, was selten passiert. Nach dem nun vorgelegten neuen Gesetz sollen Online-Verkäufer sowohl beim Abschluss des Geschäftes im Internet als auch bei der Auslieferung das Alter überprüfen.

Längere Gefängnisstrafen für Händler

Zudem soll die drohende Gefängnisstrafe für Händler erhöht werden, die potenzielle Stichwaffen an unter 18-Jährige verkaufen. Bisher betrug diese sechs Monate, künftig sollen es bis zu zwei Jahre sein. Dies soll sowohl einzelne Personen als auch die Chefs von gegen die Vorschriften verstoßenden Unternehmen treffen können.

Das neue Gesetz trägt den Titel „Ronan-Gesetz“ – benannt nach Ronan Kanda. Der 16-Jährige war vor drei Jahren von einem Mitschüler mit einem Schwert getötet worden. Der gleichaltrige Angreifer hatte die Tatwaffe und mehrere andere Messer online gekauft und bei einem Postamt abgeholt. Bei der Identitätsprüfung bei der Abholung legte er den Ausweis seiner Mutter vor. (afp/red)



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