Nach Spionagevorwürfen gegenüber Moskau: Russland weist bulgarische Diplomaten aus
Russland weist zwei bulgarische Diplomaten aus. Der bulgarische Botschafter sei einbestellt und informiert worden, dass zwei seiner Diplomaten in Moskau zu unerwünschten Personen erklärt worden seien, teilte das russische Außenministerium am Montag mit. Am 23. September hatte Bulgarien seinerseits zwei russische Diplomaten wegen des Verdachts der Spionage des Landes verwiesen.
Der Schritt sei eine Reaktion auf die „ungerechtfertigte Entscheidung der bulgarischen Behörden, im September dieses Jahres zwei stellvertretende Leiter der russischen Handelsvertretung in Sofia auszuweisen“, erklärte das Außenministerium in Moskau.
Spione sollen Informationen zur Modernisierung der bulgarischen Armee gesammelt haben
Die bulgarische Staatsanwaltschaft hatte Ende September zwei russischen Botschaftsmitarbeitern vorgeworfen, seit 2016 geheime Militärinformationen gesammelt zu haben. Bei den Spionageaktivitäten der Diplomaten soll es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um die Modernisierung der bulgarischen Armee gegangen sein.
Traditionell pflegen Russland und das NATO-Mitglied Bulgarien enge wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen. Zuletzt kühlte sich das Verhältnis wegen mehrerer mutmaßlicher Spionagefälle jedoch ab. Bereits im Januar dieses Jahres hatte das Außenministerium in Sofia einen Diplomaten und einen weiteren Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen. Einen ähnlichen Vorfall hatte es auch im Oktober des vergangenen Jahres gegeben.
In den vergangenen Monaten wiesen mehrere EU-Staaten russische Diplomaten wegen mutmaßlicher Spionageaktivitäten aus. Als Vergeltung verwies Moskau mehrere europäische Diplomaten des Landes, unter ihnen zwei Tschechen und einen Österreicher. (afp)
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