Nach politischem Aus: Hillary Clinton will nun feministische Filmproduzentin werden
Die zum Ende des Vorjahres gestartete Sprecher-Tournee eines der mächtigsten Ehepaare der jüngeren US-amerikanischen Geschichte, Ex-Präsident Bill und Ex-Außenministerin Hillary Clinton, hat deutlich weniger Anklang gefunden als von den Veranstaltern erhofft. Dies dürfte den Ausschlag dafür gegeben haben, dass die 2008 und 2016 mit ihren Kandidaturen für das Präsidentenamt gescheiterte Hillary Clinton nach derzeitigem Stand keinen weiteren Antritt mehr im kommenden Jahr anvisiert.
Ins Privatleben will sich die ehrgeizige frühere First Lady jedoch nicht zurückziehen. Nachdem sie aus Hollywood bereits in ihrer Zeit als aktive Politikerin reichhaltige Unterstützung erlangt hatte, will sie nun selbst als Filmschaffende im vorpolitischen Raum wirken. Dies berichtet das „Bizjournal Los Angeles“ unter Berufung auf die Nachrichtenplattform Bloomberg.
Obamas haben es vorgemacht
Zusammen mit ihrer Tochter Chelsea will Hillary Clinton ein Unternehmen gründen, das künftig Kino- und Fernsehfilme produzieren will. Man sei, so Bloomberg, bereits mit Studios im Gespräch über die Finanzierung erster Produktionen.
Es sollen vor allem „Geschichten von und über Frauen“ sein, auf die sich die Clintons fokussieren wollen. Über Film und Fernsehen hoffen sie, Einfluss auf Kultur und Gesellschaft nehmen zu können. Bereits im Vorjahr hatten Altpräsident Barack Obama und dessen Frau Michelle das Unternehmen „Higher Ground Productions“ gegründet und bereits eine Vereinbarung mit Netflix getroffen.
Zu den ersten Projekten, die Netflix mit dem früheren Präsidentenehepaar umgesetzt hat, gehören eine Adaption der Bürokratiestudie „The Fifth Risk“ von Michael Lewis, eine Serie über die Modewelt im New York der Nachkriegszeit, eine Biografie von Frederick Douglass und eine Show für Kinder.
Die Clintons wollen, um ihre Produzentenkarriere zu einem Erfolg zu machen, auch auf ihre aus der Politik mitgebrachte Erfahrung als Spendensammler zurückgreifen. In Hollywood selbst konnte Clinton in ihrer Zeit als Politikerin auf namhafte Spender und Fundraiser zählen, unter anderem auf Produzenten wie Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg and J.J. Abrams.
Kritiker werfen Clinton selektiven Feminismus vor
Bereits im Vorjahr hatte Clinton mit Spielberg und dessen Unternehmen Amblin TV zusammengearbeitet, um das Buch „The Woman’s Hour“ von Elaine Weiss zu verfilmen, das sich mit dem Kampf für das Frauenwahlrecht befasst.
„Hillary ist hier immer noch sehr beliebt“, zitiert das Portal Deadline einen namhaften Produzenten, „und es hat schon eine Reihe an Gesprächen gegeben mit mehreren Studios und Streamern, in denen es um mögliche gemeinsame Projekte ging“. Entscheidungen seien jedoch noch keine gefallen. Ob im Rahmen des künftigen feministischen Filmschaffens auch „feministische Pornos“ eine Rolle spielen sollen, wie beispielsweise Kreise der SPD in Berlin sie jüngst zu einem Schwerpunkt der staatlichen Filmförderung erhoben wissen wollten, ist ebenfalls unklar.
Die Filmproduktion soll nur eines der künftigen Standbeine der früheren Außenministerin und Senatorin für New York sein, die sich gerne als Vorzeige-Feministin präsentiert, von Kritikern hingegen beschuldigt wird, in diesem Zusammenhang nicht authentisch zu sein. In mehreren Fällen, in denen ihr Ehemann Bill Clinton sexueller Übergriffe auf Frauen beschuldigt wurde, habe Hillary etwa, so ihre Kritiker, ihre eigenen Karriereziele über die Solidarität mit den Betroffenen gestellt.
Neben dem Filmgeschäft hat Hillary Clinton seit ihrer Wahlniederlage 2016 auch ein politisches Aktionskomitee gegründet, Memoiren veröffentlicht – und ihre Sprechertour abgehalten.
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