Nach Mord an Khashoggi: Immer mehr Absagen für Wirtschaftskonferenz in Saudi-Arabien
Nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi sagen immer mehr Politiker und Unternehmer ihre Teilnahme an einer Wirtschaftskonferenz in Saudi-Arabien ab. An der Konferenz The Future Investment Initiative (FII), die am Dienstag in Riad beginnt, nehmen nur noch rund 120 Referenten und Moderatoren teil, wie die Veranstalter am Samstag mitteilten. Am vergangenen Montag hatten noch mehr als 150 Redner auf der Liste gestanden.
Als Reaktion auf die Khashoggi-Affäre hatte es in den vergangenen Tagen bereits dutzende Absagen gegeben.
Neben US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagten unter anderem der US-Autobauer Ford, die US-Bank JP Morgan und der Fahrdienstvermittler Uber ihre Teilnahme an der „Wüsten-Davos“ genannten Konferenz ab.
Medien bleiben fern: Bloomberg, CNN, „Financial Times“
Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg, der US-Fernsehsender CNN und die Zeitung „Financial Times“ bleiben dem Treffen fern, bei dem es um Investitionen in Saudi-Arabien geht. Am Samstag kündigte Australien an, keine Vertreter zu der Konferenz zu schicken. Eine Teilnahme sei „nicht länger angemessen“.
Saudi-Arabien hatte am Samstag unter massivem internationalen Druck zugegeben, dass der vermisste Khashoggi Anfang Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul getötet wurde.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Riad führte eine „Schlägerei“ im Konsulat zum Tod des Journalisten. Weltweit reagierten Regierungen und Diplomaten jedoch skeptisch auf die saudiarabische Darstellung und forderten weitere Untersuchungen. (afp)
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