Notstand ausgerufen: Russische Tanker beschädigt – Ölpest droht vor der Krim
Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der Krim ist auf der ukrainischen Halbinsel der Notstand ausgerufen worden. Er habe den Notstand verhängt, „weil Ölprodukte in die Meerenge von Kertsch gelangt sind“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow am Samstag im Online-Dienst Telegram. Das russische Verkehrsministerium gab dagegen bekannt, dass „alle identifizierten verschmutzten Zonen“ im Schwarzen Meer gereinigt worden seien.
Ölgefahr bleibt bestehen
Eine wiederholte Verschmutzung sei nicht festgestellt worden, fügte das Verkehrsministerium hinzu. Notfallminister Alexander Kurenkow erklärte hingegen, die Gefahr eines erneuten Austretens von Öl aus den gesunkenen Tankern im Schwarzen Meer bestehe weiterhin.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer „wirklich kritischen“ Lage, deren Auswirkungen auf die Umwelt leider „unvermeidbar“ seien. Er forderte die Regierung zu „größten Anstrengungen“ auf, um die Folgen der Ölpest, insbesondere an den Stränden im Südwesten Russlands, zu bewältigen, wie russische Nachrichtenagenturen berichteten. „Leider ist es derzeit nicht möglich, das Ausmaß des Schadens für die Umwelt zu bestimmen“, aber Spezialisten kümmerten sich um diese Aufgabe, fügte Peskow hinzu.
Havarie und Ölverschmutzung
Mitte Dezember waren zwei mit tausenden Tonnen Öl beladene russische Tanker bei einem Sturm in der Straße von Kertsch zwischen der Krim und der russischen Region Krasnodar stark beschädigt worden. Bei den Tankern handelt es sich um die „Wolgoneft-212“ und die „Wolgoneft-239“. Ein Matrose starb, 26 Besatzungsmitglieder wurden evakuiert.
Online veröffentlichte Bilder der Havarie zeigten dramatische Szenen: Die „Wolgoneft-212“ zerbrach in zwei Teile, das Heck stand senkrecht im Wasser. Die Schiffe transportierten 9200 Tonnen Öl, etwa 40 Prozent könnten den Behörden zufolge ins Meer ausgelaufen sein.
Tausende Freiwillige beteiligten sich an den Aufräumarbeiten an den Stränden. Wissenschaftler bemängelten jedoch fehlende Ausrüstung für die Beseitigung des Öls. (afp/red)
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