Nach erneutem E-Lkw-Brand: Hersteller Nikola ruft 209 Fahrzeuge zurück
Das amerikanische Unternehmen Nikola Motor hat alle 209 bisher ausgelieferten Batterie-elektrischen Lkw zurückgerufen und den Verkauf weiterer Fahrzeuge bis auf Weiteres gestoppt. Hintergrund des Rückrufs sind Brände von BEV-Lkw am Hauptsitz des Unternehmens in Phoenix (Arizona) im Juni und August 2023, schreibt der Branchendienst für Elektromobilität „electrive.net“.
Eine einzelne Zulieferkomponente verantwortlich
Eine externe Untersuchung hat laut Nikola ergeben, dass ein Leck im Kühlmittel-Kreislauf des Batteriepakets wahrscheinlich die Ursache für den Brand war. Interne Untersuchungen des Herstellers hybrider Lkw deuteten darauf hin, dass eine einzelne Zulieferkomponente innerhalb des Batteriepakets für das Leck verantwortlich sei.
Als im Juni ein Batterie-Lkw in Phoenix in Brand geraten war, hatte Nikola noch den Verdacht geäußert, dass es sich um Brandstiftung gehandelt haben könnte. So sei auf Videoaufnahmen zu sehen gewesen, dass ein anderes Fahrzeug neben dem betroffenen Lastwagen geparkt habe und nach einem Blitz schnell weggefahren sei.
Aktie auf Talfahrt
Spätestens bei der Untersuchung durch die externen Ermittler konnten diese an einem weiteren geparkten Lkw einen „geringfügigen thermischen Vorfall“ auslösen. Daher gibt nun auch das Unternehmen an, dass „andere externe Faktoren“ den Vorfall nicht verursacht haben dürften.
Für die Aktie des Herstellers von Elektro-Lastwagen hatte das Unglück allerdings fatale Auswirkungen. Laut „n-tv“ schickte der Brand die Wertpapiere auf Talfahrt, sie büßten zehn Prozent ein.
Laut Nikola würden derzeit „Anstrengungen unternommen, um die Probleme zu beheben“. Die Reparaturen sollen bereits in dieser Woche beginnen. Bereits ausgelieferte Fahrzeuge können demnach weiter eingesetzt werden. Nikola empfiehlt Händlern und Kunden jedoch einige Maßnahmen.
Dazu gehört, dass der Haupt-Batterie-Trennschalter immer auf der „ON“-Position bleiben sollte, „um eine Echtzeitüberwachung des Fahrzeugs und den Betrieb der Sicherheitssysteme zu ermöglichen“. Außerdem sollen Besitzer ihre Fahrzeuge im Freien parken. Grund sei aber nicht das Risiko eines Brandes, sondern die Verbesserung des Empfangs für OTA-Updates.
Die Brennstoffzellen-Lkw des Unternehmens sind vom Rückruf nicht betroffen, weil sie laut Nikola über andere Batterien verfügen.
Akku fängt bei Ladevorgang an zu brennen
Beim Aufladevorgang hat der Akku eines E-Lkw im niederösterreichischen Kritzendorf im November 2022 angefangen zu brennen. Bei dem dadurch ausgelösten Großbrand wurde das historische Vereinshaus ebenso ein Opfer der Flammen, wie der angrenzende Bauhof der Stadtgemeinde Klosterneuburg. 120 Feuerwehrleute brauchten zwei Stunden, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Der Schaden ging in die Hunderttausende, berichtete das österreichische Portal „futurezone“.
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