Ecuador: Nach Ermordnung von Präsidentschaftskandidat tritt Vizekandidatin an

Nach der Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio in Ecuador soll nun die bisherige Vizepräsidentschaftskandidatin bei der Wahl am 20. August antreten.
Einsatzkräfte vor dem Krankenhaus, in das nach dem Anschlag mehrere Verletzte eingeliefert wurden.
Einsatzkräfte vor dem Krankenhaus, in das nach dem Anschlag mehrere Verletzte eingeliefert wurden.Foto: Juan Diego Montenegro/AP/dpa
Epoch Times13. August 2023

Die zentristische Partei Construye teilte am Samstag mit, statt Villavicencio solle nun Andrea Gonzáles kandidieren. Wer als neuer Kandidat für die Vizepräsidentschaft antrete, solle in den kommenden Stunden verkündet werden.

Die 36-jährige González, eine langjährige Verbündete von Villavicencio, soll am Sonntag an einer Wahlkampfdebatte in Quito teilnehmen. Sie setzte sich bisher vor allem für Umweltthemen wie den Schutz der Ozeane und Mangrovenwälder ein, sowie für den Kampf gegen den Schmuggel mit Wildtieren und die Abholzung von Wäldern.

Der ehemalige Journalist und Abgeordnete Villavicencio, der sich dem Kampf gegen die Korruption verschrieben hatte, kandidierte zum ersten Mal für das Amt des Präsidenten und galt als aussichtsreich. Er wurde am Mittwochabend nach einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Weg zu seinem Auto erschossen. Nach dem Attentat wurden sechs Kolumbianer festgenommen. Ein siebter Angreifer war von den Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Staatschef des südamerikanischen Landes, Guillermo Lasso, machte Mitglieder der „organisierten Kriminalität“ für den Mord verantwortlich.

Am Samstag beteiligten sich rund 4000 Angehörige von Armee und Polizei an einem Einsatz in einem Gefängnis in Guayaquil im Südwesten des Landes. Der Einsatz galt nach Behördenangaben dem einflussreichen Bandenchef José Adolfo Macías alias „Fito“. Der Anführer der kriminellen Bande „Los Choneros“  soll Villavicencio vor seiner Ermordung bedroht haben.

Auf der inzwischen in X umbenannten Online-Plattform Twitter veröffentlichte Präsident Lasso Bilder, die einen bärtigen Mann zeigen, der von Sicherheitskräften abgeführt wird. Auf anderen Bildern ist zu sehen, wie der Mann in Unterwäsche und mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegt. Die Strafvollzugsbehörde (Snai) bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass es sich bei dem Mann um den seit 2011 inhaftierten „Fito“ handele. Er war wegen organisierter Kriminalität, Drogenhandels und Mordes zu 34 Jahren Gefängnis verurteilt worden. (afp)



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