Nach deutschem Vorbild: Italien will Autobahn-Tempolimit auf 150 km/h erhöhen
Der italienische Verkehrsminister und Lega-Chef Matteo Salvini schlägt eine Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf einigen Autobahnstrecken vor. Das aktuell zulässige Tempolimit soll dabei auf besonders sicheren Abschnitten von 130 auf 150 km/h angehoben werden.
Salvini orientiert sich dabei an deutschen Autobahnen, wie „Die Presse“ berichtet. Diese fordern auf über 18.000 km kein Tempolimit, was laut „ADAC“ rund 70 Prozent des gesamten Autobahnstreckennetzes entspricht.
Salvini argumentiert mit Todesstatistik
Die meisten Toten seien nicht auf Autobahnen, sondern auf Freilandstraßen zu beklagen, argumentierte der Minister laut der „Tiroler Tageszeitung“. Laut der Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen gab es im Jahr 2020 in Deutschland 317 Autobahntote, in Italien 195. Auf die jeweilige Bevölkerungsanzahl umgerechnet hatte Deutschland rund 15 Prozent mehr Todesfälle als Italien.
Von den insgesamt 7.000 Kilometern Autobahn in Italien sind 2.000 Kilometer drei- oder mehrspurig. Auf 1.550 Kilometern wird zudem die Geschwindigkeit überwacht. Dauerhaft auf 150 km/h könnte die Geschwindigkeit auf den Autobahnen A4 (Mailand-Brescia), A26 (Genua Voltri-Gravellona Toce), A14 (Bologna-Bari) und A30 (Caserta-Salerno) angehoben werden, meinte Salvini.
In Italien gilt außerorts ein generelles Tempolimit von 90 km/h, auf Freilandstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet.
Italiens Bußgelder sind bei überhöhter Geschwindigkeit höher als in Deutschland. Übertritt man in Italien die Geschwindigkeitsgrenze um 20 km/h, werden mindestens 175 Euro fällig. In Deutschland kostet dies nur 60 Euro. Ist man in Italien 50 km/h zu schnell, muss man sogar mindestens 545 Euro zahlen.
„Letzte Generation“ will Tempolimit von 100 km/h
Das südeuropäische Land geht damit einen entgegengesetzten Weg als viele EU-Länder, die aufgrund der Klimadebatte über Temporeduktionen nachdenken. Österreichische Verkehrsexperten schrieben dazu beispielsweise im Februar einen offenen Brief an ihre Bundesregierung, berichtete „Kosmo“. Darin forderten sie eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf heimischen Straßen.
Auch die Aktivisten der „Letzten Generation“, die sich zuletzt regelmäßig für Straßenblockaden starkgemacht haben, setzen sich für ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen ein. Dies soll als Sofortmaßnahme für bessere Luft und weniger CO₂-Ausstoß dienen. Bisher hat das italienische Verkehrsministerium jedoch jegliche Forderungen nach strengeren Tempolimits abgelehnt.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion