Nach Besuch von Trump-Gesandtem: Venezuela nimmt abgeschobene Migranten zurück
Nach dem Besuch des US-Sondergesandten Richard Grenell in Venezuela hat sich das südamerikanische Land laut US-Präsident Donald Trump zur Rücknahme abgeschobener Staatsbürger bereit erklärt.
Dies betreffe alle Venezolaner, die ohne Papier in die USA eingereist und dort festgenommen worden seien, erklärte Trump am Samstag auf seiner Online-Plattform Truth Social.
Zuvor hatte Grenell, der zwischen 2018 und 2022 US-Botschafter in Deutschland war, den venezolanischen Machthaber Nicolás Maduro getroffen und die Freilassung von sechs im Land inhaftierten US-Bürgern erreicht.
Venezuela übernimmt den „Rücktransport“
Trump erklärte zur Rücknahme von Migranten durch Venezuela, das von Maduro autoritär regierte Land habe sich außerdem bereit erklärt, den „Rücktransport“ der Migranten zu übernehmen.
Am Mittwoch hatte die Trump-Regierung den vorübergehenden Schutzstatus aufgehoben, den mehr als 600.000 Venezolaner in den USA genießen.
Unter Biden war der vorübergehende Schutzstatus auf mehr als eine Million Menschen ausgeweitet worden – neben Venezuela vor allem auch aus El Salvador, dem Sudan und der Ukraine.
Für Venezolaner hatte Biden den Status kurz vor dem Ende seiner Amtszeit verlängert und dies unter anderem mit dem „unmenschlichen Regime“ des linksnationalistischen Staatschefs Maduro begründet. Zu Venezuela hatten die USA bereits 2019, während Trumps erster Amtszeit, ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen.
Maduro will Neuanfang der Beziehungen zu Washington
Maduro, der sich gerne als Vorkämpfer gegen den „Imperialismus“ der USA darstellt, warb nun bei dem Treffen mit dem US-Sondergesandten Grenell in Caracas laut einer Erklärung für einen „Neuanfang“ der Beziehungen zu Washington.
Demnach ging es in dem Gespräch insbesondere um „Migration, die negativen Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Venezuela, US-Bürger, die in Verbrechen auf venezolanischem Staatsgebiet verwickelt sind, und die Integrität des politischen Systems Venezuelas“.
Maduro habe „seine Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, die diplomatischen Kanäle zu den Vereinigten Staaten von Amerika offen zu halten“.
Sechs US-Bürger freigelassen
Nach Grenells Besuch in Venezuela flogen die am Freitag aus der Haft freigelassenen US-Bürger mit ihm gemeinsam zurück in die USA.
Die sechs hätten mit Trump gesprochen, erklärte Grenell und schrieb dazu: „Sie konnten nicht aufhören, ihm zu danken.“ Informationen zu deren Identität gab es aber nicht. Trump wiederum dankte Grenell und dessen Mitarbeitern.
Nach Angaben des Lateinamerika-Beauftragten des US-Außenministeriums, Mauricio Claver-Carone, hatte Grenell bei seinem Besuch in Caracas den Auftrag, von Venezuela die „bedingungslose“ Rücknahme von aus den USA ausgewiesenen „Kriminellen und Bandenmitgliedern“ sowie die sofortige Freilassung von in Venezuela inhaftierten US-Bürgern zu fordern.
Der seit 2013 amtierende, linke Maduro war im Januar für eine dritte Amtszeit vereidigt worden. Die USA erkennen seinen Wahlsieg nicht an und haben eine Belohnung von 25 Millionen Dollar (rund 24 Millionen Euro) für seine Festnahme wegen Drogenhandels ausgesetzt.
Trump kündigte eine harte Linie gegenüber Maduro und anderen linksgerichteten Staatsoberhäuptern Lateinamerikas an.
Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump ein Erdölembargo gegen das an Bodenschätzen reiche Venezuela verhängt. Sein Nachfolger Biden weichte es auf und ermöglichte US-Mineralölfirmen so eine Tätigkeit in dem südamerikanischen Staat wieder grundsätzlich.
Trump hat bislang keine Entscheidung in dieser Hinsicht angekündigt. Er hatte aber erkennen lassen, dass die USA aus seiner Sicht den Import von venezolanischem Öl erneut stoppen könnten. (afp/red)
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