Nach Besetzung des Trump Tower: 98 Demonstranten verhaftet

Demonstranten haben kurzzeitig den Trump Tower in New York City besetzt. Ihr Protest für die Unterstützung Palästinas hat zu einem größeren Polizeieinsatz mit Dutzenden Verhaftungen geführt.
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Demonstranten der Menschenrechtsorganisation „Jewish Voice for Peace“ protestieren am 13. März 2025 im Trump Tower in New York.Foto: Timothy A. Clary/AFP via Getty Images
Von 14. März 2025

Die New Yorker Polizei nahm am Donnerstag, 13. März, insgesamt 98 Demonstranten fest. Diese hatten die Lobby des Trump Towers in Manhattan besetzt und eine lautstarke Demonstration zur Unterstützung Palästinas und gegen die Verhaftung von Mahmoud Khalil abgehalten.

Khalil ist ein palästinensischer Studentenaktivist, der an der Columbia University in Manhattan Proteste gegen die militärische Reaktion Israels auf die Terroranschläge der Hamas vom 7. Oktober 2023 anführte.

Vor den Verhaftungen forderte die New Yorker Polizei die Demonstranten wiederholt auf, den Ort zu verlassen. Laut einer Polizeimitteilung werfen die Beamten den Verhafteten unter anderem Hausfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor.

Protest gegen „Völkermord der israelischen Regierung“

Die Demonstranten waren mit der Organisation Jewish Voice for Peace verbunden, die sich selbst als progressive, jüdische, antizionistische Gruppe bezeichnet.

„Als Juden übernehmen wir den Trump Tower, um unsere kollektive Ablehnung zu bekunden“, hieß es in einer Erklärung der Organisation. „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie dieses faschistische Regime Palästinenser kriminalisiert und diejenigen, die ein Ende des von den USA finanzierten Völkermords der israelischen Regierung fordern.“

Die Demonstranten trugen rote T-Shirts mit der Aufschrift „Stop Arming Israel“ (Hört auf, Israel zu bewaffnen) und „Not In Our Name“ (Nicht in unserem Namen) und hielten Transparente mit Parolen wie „Free Mahmoud, Free Palestine“ (Freiheit für Mahmoud, Freiheit für Palästina) und „Fight Nazis, Not Students“ (Bekämpft Nazis, nicht Studenten) hoch.

Die Polizei verhaftet Demonstranten der Organisation Jewish Voice for Peace am 13. März 2025 im Trump Tower in New York. Foto: Timothy A. Clary/AFP via Getty Images

Die Polizei verhaftet Demonstranten der Menschenrechtsorganisation Jewish Voice for Peace am 13. März 2025 im Trump Tower in New York. Foto: Timothy A. Clary/AFP via Getty Images

Aufnahmen, die Jewish Voice for Peace in den sozialen Medien veröffentlicht hat, zeigten, wie die Demonstranten skandierten und klatschten, während Beamte sie systematisch aus dem Gebäude entfernten.

Videos von außerhalb des Trump Towers zeigten, wie die festgenommenen Demonstranten in wartende Busse verladen wurden. Währenddessen blieben andere Demonstranten auf dem Bürgersteig und riefen: „Free Mahmoud!“

Khalil droht die Abschiebung

Kaz Daughtry, New Yorks stellvertretender Bürgermeister für öffentliche Sicherheit und ehemaliger Polizeibeamter, erklärte, dass es keine Verletzten gegeben habe. Allerdings werde die Stadt ihre Vorgehensweisen überprüfen, damit sich ähnliche Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen.

Khalil, ein syrischer Staatsbürger mit Greencard, der mit einer US-Bürgerin verheiratet ist, wurde am Samstag vor seiner Wohnung in New York City festgenommen. Ihm droht nun die Abschiebung. Er wird in einem Abschiebegefängnis in Louisiana festgehalten. Ein Richter hat entschieden, dass die Trump-Regierung Khalil noch nicht abschieben kann.

Das Heimatschutzministerium gab an, dass Khalil aufgrund der Verordnungen von US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung von Antisemitismus inhaftiert wurde. Als Grund wurde Khalils Führungsrolle bei Aktivitäten genannt, die angeblich mit der Hamas in Verbindung stehen. Diese Terrororganisation steckt hinter dem blutigen Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023.

Nach dem Angriff der Hamas und den anschließenden israelischen Militäroperationen im Gazastreifen kam es an US-amerikanischen Universitäten, darunter auch an der Columbia University, zu von Studenten angeführten Protesten. Im vergangenen Frühjahr errichteten propalästinensische Aktivisten ein lang anhaltendes Protestcamp und besetzten ein Universitätsgebäude an der Universität.

Trumps Ankündigung und die Folgen

In einem Beitrag in den sozialen Medien bezeichnete Trump Khalils Verhaftung als „die erste von vielen, die noch kommen werden“. Zudem schwor er, Studenten abzuschieben, die sich an „terroristischen, antisemitischen und antiamerikanischen Aktivitäten“ beteiligten.

US-Außenminister Marco Rubio bekräftigte die Haltung der Regierung und erklärte auf der Social-Media-Plattform 𝕏, dass die Regierung „die Visa und/oder Green Cards von Hamas-Anhängern in Amerika widerrufen wird, damit sie abgeschoben werden können“.

Bürgerrechtsorganisationen und die Demokraten im Kongress haben Khalils Inhaftierung mit dem Argument verurteilt, dass seine Verhaftung einen Angriff auf die Redefreiheit darstellt.

Es kam zu landesweiten Protesten, darunter eine Demonstration vor einem Gerichtsgebäude in Manhattan während einer Anhörung zu seinem Fall am Mittwoch.

Der Trump Tower, der Hauptsitz der Trump-Organisation und die New York Residenz des Präsidenten, ist seit Langem ein Ort für politische Demonstrationen. Während es vor dem Wolkenkratzer häufig zu Protesten kommt, sind großangelegte Sitzstreiks im Inneren des Gebäudes selten.

Die Epoch Times hat das Weiße Haus und die Trump-Organisation um eine Stellungnahme zu der Demonstration gebeten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „98 Protesters Arrested After Occupying Trump Tower to Demand Release of Pro-Palestinian Activist“. (Deutsche Bearbeitung mf)



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