Nach Anschlag: Kolumbiens Präsident erklärt Friedensgespräche mit ELN-Guerilla für beendet
Nach dem schweren Bombenanschlag mit 21 Toten auf eine Polizeiakademie in Kolumbien hat die Regierung harte Maßnahmen gegen die linksextreme Guerillaorganisation ELN angekündigt.
Die im Zuge der Friedensgespräche ausgesetzten Haftbefehle gegen die Führungsriege der Rebellengruppe würden wieder in Kraft gesetzt, sagte Präsident Iván Duque am Freitag. Er bat alle Staaten um die Festnahme der ELN-Kommandeure. Die Mitglieder des ELN-Oberkommandos halten sich auch immer wieder in Kuba auf.
„Wir werden nicht ruhen, bis wir alle Täter und Drahtzieher zur Rechenschaft gezogen haben“, sagte Duque. Der Attentäter, ein langjähriges Mitglied und Sprengstoffexperte der ELN, kam bei dem Anschlag ums Leben. Ein Verdächtiger wurde nach dem Attentat in Bogotá festgenommen.
Kurz nach einer Zeremonie zur Beförderung von Kadetten hatte ein Mann am Donnerstag ein mit Sprengstoff beladenes Auto auf das Gelände der Polizeiakademie General Santander im Süden der Millionenmetropole gefahren und zur Detonation gebracht. Die Regierung machte die ELN für den Anschlag verantwortlich. Es handelte sich um das folgenschwerste Attentat in der Hauptstadt seit 16 Jahren.
Das Nationale Befreiungsheer (ELN) ist die letzte aktive Rebellengruppe des lateinamerikanischen Landes. Duques Vorgänger Juan Manuel Santos hatte den jahrzehntelangen Guerilla-Krieg mit den linksextremen Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) im November 2016 mit einem Friedensabkommen beendet. Die Farc-Kämpfer gaben daraufhin ihre Waffen ab und wandelten sich in eine politische Partei um. Auch die Farc-Partei verurteilte den Anschlag. (dpa)
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