Nach Anschlag in Kabul: Trump erklärt Friedensverhandlungen mit den Taliban für beendet

Als Reaktion auf den jüngsten Taliban-Anschlag in Kabul hat US-Präsident Trump die Friedensverhandlungen mit der Islamistengruppe für beendet erklärt. Er habe außerdem ein geplantes Geheimtreffen mit den Anführern der Taliban abgesagt, erklärte Trump.
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Wenn sie nicht in der Lage sind, einer Waffenruhe während dieser sehr wichtigen Friedensgespräche zuzustimmen und stattdessen zwölf unschuldige Menschen töten, sind sie vermutlich unfähig, ein bedeutendes Abkommen auszuhandeln".Foto: Alex Wong/Getty Images
Epoch Times8. September 2019

Die Friedensverhandlungen der USA mit den radikalislamischen Taliban sind auf der Zielgeraden offenbar gescheitert: US-Präsident Donald Trump hat die Gespräche mit der Islamistengruppe am Samstagabend für beendet erklärt.

Ein für Sonntag geplantes Geheimtreffen in Camp David mit den Anführern der Taliban und dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani habe er abgesagt, schrieb Trump im Online-Dienst Twitter. Er begründete seine Entscheidung mit dem jüngsten Taliban-Anschlag in Kabul.

Ursprünglich wollte Trump nach eigenen Angaben am Sonntag führende Taliban-Vertreter und Ghani zu einem geheimen Treffen auf seinem Landsitz Camp David nahe Washington empfangen.

Leider hätten die Taliban aber versucht, „ihre Verhandlungsposition zu stärken“, indem sie den Selbstmordanschlag am Donnerstag für sich reklamierten, bei dem „einer unserer großartigen Soldaten und elf weitere Menschen getötet wurden“, schrieb Trump auf Twitter. Als Reaktion auf die Attacke habe er das Treffen auf Camp David und die Friedensverhandlungen „umgehend abgesagt“.

Wenn sie nicht in der Lage sind, einer Waffenruhe während dieser sehr wichtigen Friedensgespräche zuzustimmen und stattdessen zwölf unschuldige Menschen töten, sind sie vermutlich unfähig, ein bedeutendes Abkommen auszuhandeln“, erklärte der US-Präsident.

Die USA, die 2001 nach den Anschlägen des 11. September in Afghanistan eingerückt waren, verhandeln seit einem Jahr mit den radikalislamischen Taliban und erzielten bereits eine Grundsatzeinigung.

Demnach wollten die USA rund 5.000 der insgesamt 13.000 Soldaten von fünf Stützpunkten in Afghanistan abziehen. Die Taliban sollten sich im Gegenzug vom Terrornetzwerk al-Kaida lossagen, die Terrororganisation Islamischer Staat bekämpfen und direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul aufnehmen.

Die afghanische Regierung meldete allerdings Bedenken hinsichtlich des geplanten Friedensabkommens an. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, reiste daraufhin am Donnerstag erneut nach Katar, um in der Hauptstadt Doha weitere Verhandlungen mit den Taliban zu führen.

US-Verteidigungsminister Mike Esper hatte kürzlich betont, seine Regierung werde nur ein „gutes Abkommen“ mit den Taliban akzeptieren. (afp)



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