Nach Anschlag auf Synagoge: 1.000 Menschen protestieren in Südfrankreich gegen Antisemitismus

Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Südfrankreich sind in Montpellier rund 1.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Antisemitismus zu protestieren.
Titelbild
Frankreichs Premierminister Gabriel Attal (M.), flankiert vom französischen Innenminister, Gerald Darmanin (M.-r.), und französische Abgeordnete verlassen die Synagoge in La Grande-Motte. Am Samstag ist es dort zu einem Brandanschlag gekommen.Foto: Pascal Guyot/AFP via Getty Images
Von 28. August 2024

Drei Tage nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge im Süden Frankreichs haben mehrere Hundert Menschen in der Stadt Montpellier gegen Antisemitismus demonstriert. Circa 1.000 Menschen versammelten sich auf dem zentralen Place de la Comédie, wie die Regionalzeitung „La Gazette“ unter Berufung auf die örtliche Präfektur berichtete.

In Südfrankreich: Demo gegen Antisemitismus

Aufgerufen zu der Demonstration hatte der Dachverband jüdischer Organisationen in Frankreich. Ein Angriff auf eine Synagoge sei auch ein Angriff auf die Werte der Republik, sagte der Vorsitzende des jüdischen Konsistoriums, Elie Korchia.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach dem Anschlag von einem „Terrorakt“ gesprochen. Auf der Plattform X, ehemals Twitter, erklärte Macron, es werde „alles getan, um den Urheber dieses Terrorakts zu finden“ und dass der Kampf gegen den Antisemitismus ein Kampf sei „in jedem Augenblick einer vereinten Nation“. Seine Gedanken seien bei den „Gläubigen der Synagoge von La Grande-Motte und allen Juden“ im Land.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin ließ nach dem Brandanschlag umgehend die Präsenz von Sicherheitskräften vor Synagogen erhöhen. Auch er äußerte sich zum Anschlag auf X. Dort schrieb Darmanin von einer „offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung“. Die jüdische Gemeinschaft habe seine volle Unterstützung.

Am Samstagmorgen sind zwei Autos im Innenhof der Beth Yaacov Synagoge im südfranzösischen Urlaubsort La Grande-Motte in Flammen aufgegangen. Auch zwei Türen der Synagoge und ein weiteres Auto gerieten in Brand, eine Gasflasche explodierte. Vier weitere Gasflaschen im Innenhof des Gebäudes waren deponiert, von denen eine ebenfalls explodierte. Nach Angaben der französischen Antiterror-Staatsanwaltschaft (Pnat) wurde dabei ein Polizist leicht verletzt.

Festnahme des mutmaßlichen Täters noch am selben Tag

Laut dem Bürgermeister von La Grande-Motte, Stéphan Rossignol, hätten Überwachungskameras eine Person aufgenommen, die die Autos in Brand gesetzt habe. Der potenzielle Verdächtige, der auf den Aufnahmen zu sehen ist, soll eine Keffiyeh getragen und eine palästinensische Flagge mit sich geführt haben. Epoch Times berichtete.

Nach stundenlanger Fahndung wurde der Hauptverdächtige noch am späten Samstagabend laut Angaben der französischen Antiterror-Staatsanwaltschaft (Pnat) in Nîmes, circa 40 Kilometer vom Anschlagsort entfernt, festgenommen. Zuvor hatte der Verdächtige einen Schusswechsel mit der Polizei eröffnet, bei dem er laut Pnat im Gesicht verletzt wurde. Der Mann schwebe jedoch nicht in Lebensgefahr. Es soll sich bei ihm – laut einer mit dem Fall vertrauten Quelle – um einen 33-jährigen Algerier mit legalem Aufenthaltsstatus handeln. Epoch Times berichtete.

Zudem seien drei weitere Tatverdächtige aus dem Umfeld des mutmaßlichen Angreifers in Polizeigewahrsam genommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.

Die Antiterror-Staatsanwaltschaft ermittelt zu versuchter Tötung mit Terrorismusbezug, Bildung einer terroristischen Vereinigung und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln.

Mit Material von Agenturen/mhe/dpa



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