New York: Mutmaßlicher Mörder des Versicherungs-CEO sieht sich offenbar als Held

Luigi Mangioni, der den UnitedHealthcare-Chef Brian Thompson erschossen haben soll, wehrt sich gegen eine Auslieferung nach New York. Der 26-Jährige soll die Tat vermutlich aus Wut gegen die Krankenversicherer begangen haben.
Titelbild
Der mutmaßliche Todesschütze Luigi Mangione wurde am 10. Dezember 2024 zu einer Auslieferungsanhörung in das Gerichtsgebäude von Blair County in Hollidaysburg, Pa. geführt.Foto: Jeff Swensen/Getty Images
Von 11. Dezember 2024

Mit einem spektakulären Auftritt leitete der mutmaßliche Mörder des UnitedHealthcare-CEO Brian Thompson seinen ersten Termin vor Gericht ein. Das berichtet die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Vor dem Gerichtsgebäude in Hollidaysburg (Pennsylvania) angekommen, stieg der mit Handschellen gefesselte 26-jährige Luigi Mangione aus einem Polizeifahrzeug.

Tat eine symbolische Aktion?

Von mehreren Beamten zum Gerichtsgebäude geführt, wehrte sich der in einem orangefarbenen Overall gekleidete Mann und schrie: „Völlig unangemessen und eine Beleidigung für die Intelligenz des amerikanischen Volkes.“ Weitere Worte waren nicht zu verstehen, weil ihn die Polizisten durch den Eingang drängten und die Tür schlossen, wie ein Video auf „X“ belegt.

Laut Agenturen sieht sich der Verdächtige nach Einschätzung der Polizei als „Held“. Das geht aus einem Bericht der Polizei in New York hervor, der der „New York Times“ und dem Sender CNN vorliegt. „Er schien die gezielte Tötung des höchsten Unternehmensvertreters als symbolischen Schlag und direkte Aktion gegen die angebliche Korruption und die ,Machtspiele‘ des Unternehmens zu betrachten“, zitieren die Medien aus dem Bericht. Sich selbst sehe Mangione als eine Art Held, der endlich beschlossen habe, gegen solche Ungerechtigkeiten vorzugehen.

Polizei fürchtet Nachahmer

Die Polizeibeamten hätten auch die Befürchtung geäußert, dass der 26-Jährige als „Märtyrer und Vorbild“ gefeiert werden und Nachahmer inspirieren könnte. Der Bericht stütze sich auf ein handgeschriebenes „Manifest“, das der Mann bei seiner Festnahme am Montag bei sich gehabt habe.

Während der gerichtlichen Anhörung wurde Magione ihm die Zahlung einer Kaution verweigert, weil der Staatsanwalt Fluchtgefahr befürchtet. Dagegen kann er innerhalb von 14 Tagen Einspruch einlegen.

Die Staatsanwaltschaft von Manhattan hat Mangione in fünf Fällen angeklagt, darunter Mord und unerlaubten Waffenbesitz. Wie berichtet, wurde er in einem McDonalds-Imbiss in Altoona (Pennsylvania) festgenommen, nachdem ihn ein Angestellter erkannt und die Polizei informiert hatte.

Nach Angaben der Polizei von Altoona fanden Ermittler in Mangiones Sachen schriftliche Geständnisse zu dem Verbrechen. In einem Bulletin der Strafverfolgungsbehörden heißt es, der 26-Jährige habe wahrscheinlich aus Wut auf die Krankenversicherer die Tat begangen. Auch habe Mangione den Ökoterroristen Ted Kaczynski, der in den 1990er-Jahren als „Unabomber“ in den Schlagzeilen war, als politischen Revolutionär bezeichnet. Gesundheitsunternehmen bezeichnete er als Schmarotzer. Zwar würden die Gewinne steigen, doch die Lebenserwartung steige nicht Der Mord an Thompson habe symbolischen Charakter.

Mangiones Familie „schockiert“

Mangione ist der Enkel von Nick Mangione Sr. (1925–2008), der es aus ärmlichen Verhältnissen zu einem millionenschweren Immobilienunternehmen gebracht hat. Die Mangione-Familie besitzt den lokalen Talk-Radiosender „WCBM AM“ sowie den Hayfields Country Club und das Turf Valley Resort, beides im US-Bundesstaat Maryland. Mangione wuchs nach Angaben der Ermittler in Maryland auf und studierte später an der University of Pennsylvania, wo er ein Examen in Ingenieurswissenschaften ablegte und als ausgezeichneter Student galt. Zuletzt war er in Honolulu auf Hawaii gemeldet.

Nino Mangione, ein Cousin des mutmaßlichen Täters, ist Mitglied des Abgeordnetenhauses von Maryland. Er veröffentlichte im Namen der Familie eine Erklärung der Familie auf Facebook: „Wir können die Nachrichten über Luigi Mangione leider nicht kommentieren. Wir wissen nur, was wir in den Medien gelesen haben. Unsere Familie ist schockiert und am Boden zerstört über Luigis Verhaftung. Wir beten für die Familie von Brian Thompson und bitten die Menschen, für alle Beteiligten zu beten. (…).“

(Mit Materialien von Agenturen)

 



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