Irak: Mutmaßlicher Mittäter von IS-Massaker festgenommen

2014 verübte der Islamische Staat ein Massaker an Hunderten Rekruten im Irak. Nun ist ein weiterer mutmaßlicher Mittäter festgenommen worden. Ihm droht die Todesstrafe.
Titelbild
1. Juli 2015: Irakische Soldaten tragen Särge mit den sterblichen Überresten von zehn ihrer beim Speicher-Massaker getöteten Kameraden. Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hatte im Juni 2015 Hunderte von zumeist schiitischen Rekruten im Rahmen des so genannten Speicher-Massakers hingerichtet, benannt nach dem Militärstützpunkt, in dessen Nähe sie gefangen genommen wurden.Foto: Haidar Hamdani /AFP via Getty Images
Epoch Times27. Juli 2023

Im Irak ist ein mutmaßlicher Beteiligter an einem der verheerendsten Massaker der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Das irakische Innenministerium teilte am Donnerstag mit, Abdelchalek Chasaal Soltan werde zur Last gelegt, Mittäter des 2014 verübten Massakers an hunderten Rekruten im Militärstützpunkt Camp Speicher nahe der nordirakischen Stadt Tikrit gewesen zu sein. Der Verdächtige soll sich demnach bereits 2013 dem IS angeschlossen und an „mehreren Angriffen gegen die Sicherheitskräfte“ teilgenommen haben.

Auf dem früheren US-Militärstützpunkt Speicher hatten sunnitische Extremisten am 11. Juni 2014 gezielt hunderte christliche und schiitische Armeerekruten getötet. Bei dem Massaker, zu dem sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte, wurden Schätzungen zufolge bis zu 1.700 Menschen getötet.

Dutzende wegen Beteiligung am Massaker zum Tode verurteilt

Das „Speicher-Massaker“ hatte im Irak und weltweit Entsetzen ausgelöst und dazu beigetragen, Unterstützung im Kampf gegen die Dschihadisten zu mobilisieren. Insbesondere schlossen sich in der Folge tausende schiitische Kämpfer den Milizen an, die den IS bekämpften.

Der nun festgenommene Verdächtige Chasaal Soltan sei bei einem gemeinsamen Einsatz von Geheimdienstkräften und Anti-Terror-Einheiten in Suleimanija in der autonomen Kurdenregion im Norden des Landes ergriffen worden, hieß es vom Innenministerium weiter.

Irakische Behörden haben bereits dutzende Menschen für ihre Beteiligung am Speicher-Massaker zu Tode verurteilt. Im Januar verhängte ein Gericht in Bagdad die Todesstrafe gegen 14 Menschen, 2016 waren 36 Männer wegen ihrer Beteiligung gehängt worden.

(afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion