Mutmaßliche Schleuser nach Mittelmeer-Katastrophe in U-Haft

Ein Fischkutter mit bis zu 700 Menschen an Bord ist in internationalen Gewässern gesunken. Die Besatzung wurde nun identifiziert.
Ein Schiff der griechischen Küstenwache liegt im Hafen von Kalamata. In der Stadt wurde nach einem schweren Bootsunglück über das weitere Vorgehen mit den mutmaßlichen Schleusern entschieden.
Ein Schiff der griechischen Küstenwache liegt im Hafen von Kalamata. In der Stadt wurde nach einem schweren Bootsunglück über das weitere Vorgehen mit den mutmaßlichen Schleusern entschieden.Foto: Thanassis Stavrakis/AP/dpa
Epoch Times21. Juni 2023

Nach dem schweren Bootsunglück mit Hunderten toten Migranten im Mittelmeer sind neun mutmaßliche Schleuser in Untersuchungshaft genommen worden. Dies entschied ein Gericht in der griechischen Hafenstadt Kalamata, wie der Staatssender ERT berichtete.

Den Ägyptern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren werden Bildung einer kriminellen Vereinigung und Gefährdung auf hoher See vorgeworfen. Vermutet wird, dass sie einer international agierenden Bande angehören.

Die Anklage basiert auf Aussagen Überlebender, die die neun Männer als Besatzung des untergegangenen Fischkutters identifiziert hatten. Die Ägypter waren am Mittwoch vergangener Woche zusammen mit 95 anderen Menschen von Bord gerettet worden.

Inzwischen wurde rund 50 Seemeilen westlich der griechischen Halbinsel Peloponnes eine weitere Leiche aus dem Mittelmeer gezogen. Damit stieg die Zahl der gefundenen Todesopfer auf 82, wie die Küstenwache mitteilte.

Der rund 30 Meter lange Fischkutter war vergangene Woche mit bis zu 700 Menschen an Bord in internationalen Gewässern gesunken. Es war zuletzt von Libyen aus in See gestochen und hatte Italien zum Ziel. Die große Mehrheit der Migranten riss das Boot mit sich auf den Grund des Mittelmeers, das an dieser Stelle etwa 5.000 Meter tief ist. Wahrscheinlich werden ihre Leichen nie geborgen. Gegen die Küstenwache gibt es Vorwürfe, den Menschen in Seenot nicht geholfen zu haben. Die griechischen Behörden weisen dies zurück. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion