Gerichtsprozess um mutmaßliche IS-Heiratsvermittlerin in Niedersachsen
Im niedersächsischen Celle hat am Freitag der Prozess gegen eine mutmaßliche ehemalige Angehörige der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Deutschland begonnen. Die 30-Jährige muss sich vor dem dortigen Oberlandesgericht (OLG) verantworten, weil sie sich laut Anklage mehrere Jahre beim IS in Syrien aufgehalten und sich dort unter anderem als „Heiratsvermittlerin“ betätigt haben soll. Die Türkei hatte sie 2019 mit ihren Kindern abgeschoben.
Die Deutschsyrerin hatte sich laut Anklageschrift seit 2014 beim IS in Syrien aufgehalten. Außerdem soll sie von dort aus Heiraten zwischen IS-Kämpfern und Frauen aus Deutschland vermittelt haben und an den anschließenden Schleusungen beteiligt gewesen sein.
Nach Angaben eines Gerichtssprechers erklärte die Angeklagte am Freitag vor Gericht, ihrem damaligen Ehemann 2014 zum IS nach Syrien begleitet, dessen Ideologie aber niemals geteilt und den Entschluss bald bereut zu haben. Ihr Mann sei vom IS inhaftiert und währenddessen bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau dagegen vor, Mitglied des IS gewesen und von diesem zumindest zeitweise Geld erhalten zu haben. Demnach führte sie zudem den Haushalt für ihren für den IS kämpfenden Mann und erzog die gemeinsamen Kinder im Sinne der Dschihadistenmiliz. Nach dem Zusammenbruch des IS im vorigen Jahr wurde sie in der Türkei aufgegriffen und von dort im Dezember 2019 mit ihren vier Kinder nach Deutschland abgeschoben. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion