Musk fordert Schließung von Voice of America – US-Regierung setzt auf Neuausrichtung

Die US-Regierung plant eine Neuausrichtung des staatlichen Auslandssenders Voice of America (VOA). Unter der Leitung der Trump-Vertrauten Kari Lake sollen Kosten gesenkt, mehr eigene Inhalte produziert und Verträge mit großen Nachrichtenagenturen beendet werden. DOGE-Leiter Elon Musk hatte zuvor eine Schließung gefordert.
Kari Lake will ihre Niederlage bei der Gouverneurswahl juristisch anfechten.
Kari Lake will das Profil von „Voice of America“ (VOA) schärfen und die Ausrichtung verändern.Foto: Ross D. Franklin/AP/dpa
Von 15. März 2025

In den USA soll das staatliche Rundfunkcenter „Voice of America“ (VOA) ein verändertes Profil erhalten. Wie die dafür zuständige Beraterin für die United States Agency for Global Media (USAGM), Kari Lake, mitteilte, soll der Sender Kosten reduzieren und mehr eigene Inhalte produzieren. In diesem Kontext beendet VOA ihre Verträge mit den Nachrichtenagenturen Associated Press (AP), Reuters und Agence France-Presse (AFP).

Verträge mit großen Nachrichtenagenturen gekündigt

Von dieser Maßnahme verspricht Lake sich Einsparungen im Gesamtumfang von rund 53 Millionen US-Dollar. Die US-Regierung solle „nicht dafür bezahlen, dass uns andere sagen, was Nachrichten sind“, erklärt sie auf X. Die mit fast einer Milliarde US-Dollar finanzierten staatlichen Sender der USA sollten in der Lage sein, eigenständig und unabhängig zu berichten.

Die frühere Nachrichtensprecherin von „Fox 10 Phoenix“ gilt als loyale Weggefährtin von Präsident Donald Trump. Sie ist nun offizielle Beraterin für die USAGM, zu der neben der VOA auch „Radio Free Europe“, „Radio Free Asia“ und einige kleinere Medien gehören.

Ihre Bestätigung als VOA-Direktorin durch das International Broadcasting Advisory Board (IBAB) steht noch aus. Bis dies geschehen ist, bleibt sie als Beraterin tätig, was ihr bereits jetzt Einfluss auf die strategische Ausrichtung des staatlichen Mediums ermöglicht.

VOA soll künftig „Narrativ Amerikas“ stärken – Musk: „Niemand hört mehr zu“

Lake will im Einklang mit der Regierung Trump dafür sorgen, dass die Ausrichtung des Senders künftig dem „Narrativ Amerikas“ stärker Rechnung trägt. In der Vergangenheit war dem immerhin mittlerweile 83 Jahre alten Medium vielfach attestiert worden, hinter seinen Möglichkeiten zurückzubleiben.

Zu den Kritikern gehört unter anderem auch DOGE-Berater Elon Musk. Während die USAGM sich selbst rühmt, jede Woche mit 427 Millionen Menschen weltweit zu kommunizieren, zweifelt Musk an deren Effektivität. Am 9. Februar forderte Musk auf X die Schließung der Sender.

Der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Effizienz erklärte, den bestehenden staatlichen US-Sendern „hört niemand mehr zu“. Sie böten linkslastigen Narrativen Raum und beherbergten „radikale Stimmen, die eine Milliarde Steuergeld pro Jahr verbrennen“.

Staatliche Medien müssen sich „klarer als Sprachrohr amerikanischer Werte“ verstehen

Eine Schließung der Medien strebt die Regierung Trump offenbar nicht an. Kari Lake hatte jedoch bereits im Dezember 2024 im Gespräch mit der englischsprachigen Epoch Times weitreichende Reformvorstellungen zur Sprache gebracht. Der Sender habe „in vielen Jahren gute Arbeit geleistet“, betonte die designierte VOA-Direktorin.

Es habe allerdings auch Phasen mit „bedauernswerter Berichterstattung“ gegeben. Nun sei es nötig, den Sender von „Fake News“ freizuhalten. Dafür habe Präsident Trump sie auch ausgewählt, betonte Lake. Man dürfe auch nicht vergessen, dass die USA sich im globalen Informationskrieg befänden. Ziel müsse es sein, die Glaubwürdigkeit von VOA zu stärken und sich klarer als Sprachrohr US-amerikanischer Werte zu positionieren.

Lake kündigte gegenüber der Epoch Times an, die Sender würden unter ihrer Führung „die Geschichte Amerikas vorantreiben“. Es gebe natürlich Gründe, staatliche Medienformate als Propaganda zu bewerten. Allerdings wiesen alle Nachrichtenpublikationen ein gewisses Maß an Voreingenommenheit auf. Dies zeige sich allein schon in ihrem redaktionellen Fokus und den Geschichten, die sie veröffentlichen.

Lake: Medien wie VOA ein „sinnvolles Instrument im herrschenden Informationskrieg“

Von der US-Regierung gesponserte Publikationen seien wertvoll, um mit Narrativen zu konkurrieren, die andere Länder mit ihren entsprechenden Instrumenten förderten. „Ich denke, dass unsere Gegner das Gleiche tun“, äußerte Lake. „Sie geben Informationen heraus.“

Im herrschenden Informationskrieg könne „eine mächtige Organisation wie Voice of America zu einem riesigen Instrument zur Verbesserung“ werden. Zu einer erheblichen Herausforderung dürfte es ohne Kooperation mit Nachrichtenagenturen werden, zeitnahe vollständige Informationen aus Weltgegenden zu erhalten, in denen VOA über keine Korrespondenten verfügt.

 



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