Mord an Rabbiner in den Emiraten: Israel spricht von „Terrorakt“

Ein Rabbiner ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten ermordet worden, meldete die israelische Regierung und spricht von einem „antisemitischen Terrorakt“. Die Emirate bestätigen den Mord und melden drei Festnahmen.
Titelbild
Ein Rabbi an der Klagemauer, der heiligsten Stätte im Judentum (Symbolbild).Foto: Subodh Agnihotri/iStock
Epoch Times24. November 2024

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Sonntag die Ermordung eines israelisch-moldauischen Rabbiners in dem Golfstaat bestätigt und die Festnahme von drei Verdächtigen bekannt gegeben. Das Innenministerium habe mitgeteilt, dass die Behörden „in Rekordzeit die drei an der Ermordung von Zvi Kogan beteiligten Täter festgenommen haben“, berichtete die amtliche emiratische Nachrichtenagentur WAM. Israels Regierung hatte zuvor von einem „abscheulichen antisemitischen Terrorakt“ gesprochen.

Das Innenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate beschrieb Kogan als „moldauischen Staatsbürger gemäß seinen Ausweispapieren zum Zeitpunkt der Einreise in die Vereinigten Arabischen Emirate, wo er lebte“. Das Ministerium machte keine Angaben zur Identität der Festgenommenen und dem möglichen Tatmotiv.

Der 28-Jährige war am Donnerstag als vermisst gemeldet worden. Die Ermordung von Kogan sei ein „abscheulicher antisemitischer Terrorakt“, erklärten die Büros von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und von Außenminister Gideon Saar am Sonntag in einer gemeinsamen Mitteilung.

Kogan, der laut israelischen Medien seit einem halben Jahr verheiratet war und seit einigen Jahren in dem Emirat lebte, gehörte der ultra-orthodoxen chassidischen Chabad-Bewegung an. Diese soll die jüdische Identität stärken.

Geheimdienste fanden Leichnam

In der Erklärung Netanjahus und Saars hieß es weiter, Geheimdienste und Sicherheitsbehörden in den Emiraten hätten Kogans Leichnam gefunden. Desweiteren erklärten sie, Israel werde alle dem Land zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, „um sicherzustellen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird und die für seinen Tod Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“.

Der israelische Präsident Isaac Herzog erklärte, der Mord „wird uns nicht davon abhalten, weiterhin blühende Gemeinden in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder anderswo aufzubauen“. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem „feigen und verabscheuungswürdigen antisemitischen Terrorverbrechen“.

Das moldauische Außenministerium teilte mit, die Botschaft in Abu Dhabi arbeite mit den örtlichen Behörden zusammen, beobachte die Situation genau und leiste die notwendige Unterstützung. Es erwähnte nur, dass Kogan vermisst werde, nicht jedoch seinen Tod.

Netanjahu warnt Israelis vor Reisen in die Emirate

Bereits vor Bekanntwerden von Kogans Ermordung war am Samstag in einer Mitteilung aus Netanjahus Büro von einem „terroristischen Vorfall“ die Rede gewesen. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad nahm nach Angaben von Netanjahus Büro Ermittlungen auf.

Am Samstag hatte das Büro von Netanjahu zudem eine bereits bestehende Warnung an israelische Staatsbürger wiederholt, nicht unbedingt notwendige Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate zu vermeiden. Bürger, die sich bereits dort aufhielten, sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Was sich nach dem Hamas-Großangriff ändert

Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten 2020 in einem historischen Schritt im Zuge der sogenannten Abraham-Abkommen gemeinsam mit anderen arabischen Staaten die Beziehungen zu Israel normalisiert. Diese Abkommen waren vom damaligen und künftigen US-Präsidenten Donald Trump vorangetrieben worden.

Im vergangenen Jahr war in Abu Dhabi ein interreligiöses Zentrum mit einer Moschee, einer Kirche und einer Synagoge eröffnet worden. Der durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte jedoch eine wachsende Wut gegen Israel in arabischen Ländern hervorgerufen. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion